Denkmal für die lila Beere

Die Acai-Frucht gilt als Superfood. Mit dem Daddy Longlegs setzt nun auch erstmals ein Münchner Café auf die Wirkung des gesunden Obsts.
von  Florian Zick
Den ganzen Tag Müsli - wenn man will. Im Daddy Longlegs gibt es die in Kalifornien bereits recht bekannten Acai-Bowls. Betreiberin Maren Weber hat sie nach München geholt.
Den ganzen Tag Müsli - wenn man will. Im Daddy Longlegs gibt es die in Kalifornien bereits recht bekannten Acai-Bowls. Betreiberin Maren Weber hat sie nach München geholt. © Daniel von Loeper

Die Acai-Frucht gilt als Superfood. Mit dem Daddy Longlegs setzt nun auch erstmals ein Münchner Café auf die Wirkung des gesunden Obsts.

Wenn jemandem ein Denkmal gesetzt wird, dann passiert das meistens mit einer Statue auf einem Sockel. Aber eine Beere auf einem Sockel – das schaut äußerst albern aus. Deswegen haben sie sich im Daddy Longlegs auf eine andere Form der Verehrung verlegt.

Sitzkissen, Lampenschirme, Wandschmuck – alles in dem kleinen Café im Pinakotheken-Viertel ist in lila gehalten, der Farbe der Acai-Beere. Diesem Heidelbeer-ähnlichen Gewächs werden Superkräfte nachgesagt. Es soll gut sein gegen Bakterien, Viren – eben gegen alles, was dem Körper Schaden zufügen kann. Die Ureinwohner Brasiliens wappnen sich mit dieser Frucht angeblich schon seit Menschengedenken gegen jede gesundheitliche Bedrohung, die der Dschungel so aufzufahren weiß.

Surfer brachten die Frucht irgendwann aus Südamerika mit in die USA. In den Cafés in Kalifornien ist Müsli mit Acai-Beeren schon seit einigen Jahren ein beliebtes Frühstück. Dort entdeckte auch Maren Weber diese so genannten Acai-Bowls und beschloss, diese auch nach Deutschland zu holen.

Seit gut drei Wochen gibt es das supergesunde Obst nun also auch in München. Eine Acai-Bowl kostet im Daddy Longlegs 5,80 Euro – was nicht gerade wenig ist für eine Schale Müsli mit Joghurt und Fruchtmus. Aber die Beere ist eben weit gereist, zudem noch nicht weit verbreitet in Deutschland. Das schlägt sich auch im Preis nieder.

Wer auf Müsli nicht so steht, für den gibt es im Daddy Longlegs auch Quiches oder Glasnudelsalat. Und es gibt Franz-Brötchen (1,40 Euro), eine süße Spezialität aus der Braunschweiger Heimat von Maren Weber. „Das sind so die kleinen Sünden des Alltags“, sagt die gelernte Sportwissenschaftlerin. Aber zum einen ist in Franz-Brötchen auch viel Zimt drin, der wirkt entzündungshemmend. Und zum anderen soll das Daddy Longlegs – allem Ernährungsbewusstsein zum Trotz – auch keine Therapie-Anstalt sein. „Der Laden soll schon auch Lebensgefühl ausstrahlen“, sagt Weber.

Barer Straße 42, Mo. bis Fr. 8-19 Uhr, Sa. und So. 10-19 Uhr, www.daddy-longlegs.de, Tel.: 80 99 43 61

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