Das Leben nach den iPads
Der Weg in die alte Welt ist versperrt mit ein paar ausrangierten Turngeräten. Mitten im Durchgang stehen ein Seitpferd, ein Sprungkasten – im noblen Szenelokal La Baracca waren die Teil der ungewöhnlichen Inneneinrichtung. Doch das La Baracca gibt es seit ein paar Tagen nicht mehr.
Hinter den Sportgeräten stehen noch ein paar der lang gezogenen Holztische, die das Erscheinungsbild des Restaurants dreieinhalb Jahre lang fast genauso geprägt haben wie die Touchscreens, über die man sein Menü bestellen musste.
Seit Mitte vergangener Woche betreibt die Münchner Szenegastronomin Jasmin Wieninger nun das Restaurant unter neuem Namen. Optisch ähnelt das Destina sehr seinem Vorgänger. Die Touchscreens sind verschwunden, statt an langen Tafeln nimmt man nun an Einzeltischen aus Akazienholz Platz. Doch das edle Ambiente hat sich im Vergleich zum La Baracca nicht großartig verändert.
Wieninger ist in München keine Unbekannte. Sie hat das Brenner in der Maximilianstraße mit aufgebaut, am LaBaracca war sie als Gesellschafterin beteiligt. Das Destina ist nun ihr neues Projekt. Zu halbwegs verträglichen Preisen gibt es dort nun eine ganze Reihe kleinerer Gerichte – Rindercarpaccio (5,50 Euro), Ochsenragout (6,20 Euro) oder Miesmuscheln (5,80 Euro)–die vor allem eines miteinander gemeinsam haben: pur und mediterran sollen sie sein, so hat es Wieninger auf der Speisekarte festgeschrieben.
Die Touchscreens hat Wieninger wieder abgeschafft. Stattdessen schwirren nun wieder Kellner durch die Gänge, angeleitet von einer jungen Frau mit poetisch klingendem Namen: Blanka Nalevankova war im Brenner Bedienung in der VIP-Lounge. Wieninger hat sie nun als Geschäftsführerin in ihrem Restaurant installiert. Und sollte Nalevankova der eine oder andere Promi ins Destina folgen, wäre dort darüber niemand traurig.
Maximiliansplatz 9, täglich 11.30-1 Uhr,www.destina-muenchen.de, Tel. 23 51 93 428
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