Coco in der Barer Straße: Herzliche Atmosphäre mit Orient-Touch

Im Coco in der Barer Straße gibt es eine herzliche Atmosphäre – dazu kreative Küche mit feinem Orient-Touch.
von  Eva von Steinburg
Wirt Ayad Nisani (40).
Wirt Ayad Nisani (40). © privat

Maxvorstadt - Es hat sich schnell herumgesprochen in der Maxvorstadt, das gemütliche Bistro Coco. Den Eingang in der Barer Straße schmückt eine Vase mit roten Gladiolen. Drinnen sitzen die Gäste in einem wohligen Ambiente lässig auf Couch und Bank. Akzent an der Decke: ein Meer aus coolen Leuchten aus Metallrohr, wie 100 Sterne.

Herzlich wirkt das Lachen auf den Gesichtern der Bedienung. Die Coco-Crew ist international – und besonders gut drauf: Der kreative Wirt ist Kurde, Koch Hugo ist Türke, die Bar-Mitarbeiter kommen aus Georgien, Deutschland, Italien – ein unkonventioneller Mix für München.

Bistro Coco: Gemischtes Publikum in der Barer Straße

"Die offenen Menschen treffen sich immer", erklärt Wirt Ayad Nisani (40) zufrieden. Das mit den offenen Menschen, findet er, gilt auch für seine Gäste. Das Publikum ist vom Alter sehr gemischt, das entspannt Ramazotti-Rosato-Spritz (6,90 Euro) als Aperitif probiert, sich vom seidigen japanischen Roku-Gin überraschen lässt (10,90 Euro) oder Babyspinatsalat ordert (14,90 Euro).

Wirt Ayad Nisani ist ein passionierter Koch. Vor sechs Jahren hat sein Studenten-Imbiss "Okra Gemüsekebap" in der Schellingstraße eingeschlagen. Nun brennt er für seinen zweiten Laden "Coco" und kredenzt hier mit Leidenschaft mediterrane Küche mit feinem orientalischen Touch.

Vom Spüler zum Bistrobesitzer

Mit Politik und Religion hat Nisani bewusst nichts zu tun, seit er 2001 als politischer Flüchtling aus dem Nordirak gekommen ist. Als Spüler hat er angefangen, dann 14 Jahre in verschiedenen Restaurantküchen mitgearbeitet. Im eigenen Laden mariniert er jetzt das Crispy Chicken drei Tage lang, serviert Risotto mit Kürbis und duftende Trüffel-Pita.

Wirt Ayad Nisani (40).
Wirt Ayad Nisani (40). © privat

Die Küche kombiniert oft Saisonales und Regionales, beispielsweise Pfifferlinge. Die Bar verwendet gerne deutsche Produkte, wie den Blanc de Noirs Merlot (28,50 Euro/Weinflasche). Ambitioniert kommt die gemischte Vorspeise auf einer schwarzen Schieferplatte an den Tisch (zwei Personen, 23 Euro): Schmackhaft sind die gebackenen Sardellen mit einer Teriyaki-Sauce.

Turkish Prawns mit Spezial-Crispy-Effekt 

Die Turkish Prawns haben einen Spezial-Crispy-Effekt: Den macht die Hülle aus zerbröseltem Baklava-Teig. Dazu passt der pikante Paprika-Walnuss-Dip.

Das Ceviche von der Dorade (12,80 Euro) ist perfekt. Dazu gibt es eine leuchtend grüne Creme aus Zuckerschoten. Das Doradenfilet mit Herbstgemüse (19,50 Euro) ist ein Klassiker auf der übersichtlichen Karte. Es wird begleitet von köstlichem Erbsen-Koriander-Püree.

Nachtisch im Coco 

Der süße Moment danach lässt sich kaum verhindern: Der Koch empfiehlt ein weißes Schokosoufflé mit Mangopüree und Pistazien (6,90 Euro). Innen: ein flüssiger Kern. Im Winter will Ayad Nisani endlich wieder würzige Linsensuppe anbieten. Das Gericht seiner Kindheit im Nordirak.

Seine Mutter kochte es im großen Topf für ihn plus neun Geschwister. Heute hat Ayad Nisani mit seiner türkisch-österreichischen Frau selbst drei kleine Kinder. Er beschreibt sich als absoluten Familienmenschen. Daher auch der Name des Lokals: Coco ist der Kosename für seinen siebenjährigen Sohn.

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