Chile in München

Das neue „Lizard“ in der Hirschbergstraße liegt etwas ab vom Schuss - Besitzer Sukhdeep Kumar steckt sich trotzdem hohe Ziele.
von  Claudia Schuh
Zum umfangreichen Tapas-Angebot des „Lizard“ kommen jetzt feurige chilenische Hauptgerichte wie das Barrakudafilet.
Zum umfangreichen Tapas-Angebot des „Lizard“ kommen jetzt feurige chilenische Hauptgerichte wie das Barrakudafilet. © Sigi Müller

Das neue „Lizard“ in der Hirschbergstraße liegt etwas ab vom Schuss - Besitzer Sukhdeep Kumar steckt sich trotzdem hohe Ziele.

„Das Lizard soll bald schon die angesagteste Bar in ganz Neuhausen werden.“ Sein Laden hat seit Anfang Dezember offen. Der eintretende Gast kommt in ein hohes, weiß getünchtes Gewölbe. Auf einer Leinwand flimmern lautlose Tangoszenen oder Slapstick mit Charly Chaplin. Bar und Decke sind in loungiges Licht getaucht.

Sofort vergisst der Gast die Hektik der viel befahrenen Landshuter Allee, als sich hinter ihm die Tür schließt.

Der junge Besitzer ist kein Unbekannter in Münchens Gastroszene. Der 32-jährige Inder führt mit seinem Bruder das Lokal „Bollywood“ in der Donnersberger Straße. Er kommt, wie er erzählt, aus einer indischen Gastrofamilie. Sein neuer Laden aber ist diesmal kein indischer, sondern südamerikanisch – ein lang gehegter Traum des Wirts.

Tagsüber locken drei wechselnde Mittagsgerichte (3,60 bis 6,90 Euro) Büroangestellte ins Lizard, abends ist das Publikum gemischt. Abiturienten sind darunter, die gern die Happy Hour von 17.30 Uhr bis 19 Uhr ausnutzen und einen der 90 Cocktails kosten, von Lemon Grass über Spicy Thai bis „Mojito Fragola Di Bosco“. Oder Pärchen, die auf ein Glas Rioja oder Primitivo vorbeikommen und von ihren Schälchen mit Tapas (3,50 bis 6,50 Euro) naschen.

„Der ursprüngliche Plan war eine Tapas-Bar. Aber ich habe in den ersten Wochen gemerkt, dass die Gäste eine großere Auswahl an Essen wollen,“ sagt Kumar. Das kriegen sie. Ab Mitte Januar kocht der chilenische Koch Pepo Spezialitäten aus seinem Land. Wie etwa die feurige Grillwurst „Longaniza Chilena“ mit Salat (9,50) oder „Pescadoa a la Plancha“ – Barrakudafilet vom Grill (11,90). „Klar gibt’s hier einen Burrito (8,50 Euro), aber auch Gerichte, die nicht alle anderen haben – chilenische.“

Damit hat sich der Inder einen Traum erfüllt – und das kulinarisch sicher nicht einseitige München mit feurigen Gerichten bereichert.


Hirschbergstraße 1, Mo. bis Fr. 11.30 – 14.30 Uhr, So. bis Mi. 17.30 – 24 Uhr Do. bis So. bis 1Uhr, 85670233, www.lizard-cafebar.com

 

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