Café Stockholm: Eisbergsalat zwischen alten Schallplatten

Das Café Stockholm in der Maxvorstadt ist schön eingerichtet, das Essen kann da leider nicht ganz mithalten.
Jasmin Menrad |
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Die Schalen sind so voll, dass das gezielte Essen gar nicht so einfach ist.
Jasmin Menrad Die Schalen sind so voll, dass das gezielte Essen gar nicht so einfach ist.

Maxvorstadt - Das Café Stockholm ist ein Kuriositätenkabinett, wie es in der Mittagspausenlandschaft Münchens selten ist: Schaufensterpuppe, Abba-Poster, viel Vinyl – auch zum Selbstauflegen oder von Chef Nick aus Schweden – und die Bitte, die Laptops in der Tasche zu lassen, hier wird geredet.

An der langen Mittagstafel, an der man sich sehr nahe kommt, schenke ich mir selbst eine 0,33l-Fanta aus dem Kühlschrank ein (2 Euro) und höre den Apple-Mitarbeitern neben mir beim Reden zu. Wie sonst ist es zu erklären, dass eine ein Apple-Shirt trägt?

Im Café Stockholm bleibt der Laptop in der Tasche

Ich hingegen habe mein Abendzeitungs-T-Shirt daheim gelassen und esse inkognito. Auf Nachfrage erfahre ich von Juliassa aus Venezuela, dass es als Tagesgericht (8,50 Euro) eine Lasagne gibt, Hotdogs (3 Euro) und sie mir als vegetarisches Essen nur einen Salat mit Käse machen kann.

Ich entscheide mich für Norsklachs aus dem Ofen mit Salat der Saison und Kartoffelstampf (8,50 Euro). Serviert wird in einer Schale, die proppenvoll ist, was das gezielte Essen schwierig macht.

Die Schalen sind so voll, dass das gezielte Essen gar nicht so einfach ist.
Die Schalen sind so voll, dass das gezielte Essen gar nicht so einfach ist. © Jasmin Menrad

So schaut sie also aus, die schwedisch-venezolanische Fusionsküche: Melonen und Essiggurken sind eine Kombi, die nicht zu empfehlen ist, aber ich sah in Schweden schon Menschen Pizza essen, die mit Pommes belegt war. Der Lachs ist schön krustig und saftig mit Dill-Senf-Soße, dazu Tomate, Avocado und viel Eisbergsalat, der leider nicht zu meinen Lieblingssalaten zählt.

Schönes Kuriositätenkabinett mit leichten Mängeln

Der Kartoffelstampf begeistert, weil ich aber so viel Salat übriglasse, traue ich mich nicht, nach mehr zu fragen. Die Nachbarn hingegen lassen sich ihr Köttbullar (8,50 Euro) nachfüllen. Einen Schaumkuss aus der Packung gibt’s aufs Haus.

Das wirkt alles sehr sympathisch, aber die Chefin macht trotzdem einen so ruppigen Eindruck, dass ich den Schaumkuss lieber im Gehen esse.

Zurück in der Redaktion erzählt ein Kollege, dass er gebeten wurde, das Lokal zu verlassen, weil seine Begleitung nur etwas trinken wollte. Irgendwie verständlich bei diesem kleinen Laden, aber doch nicht so sympathisch, wie man es bei einem solch schönen Kuriositätenkabinett vermuten würde.


Café Stockholm, Lämmerstr. 6, Mo - Fr 11 bis 15 Uhr

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