Buona Serra in Neuhausen

Antonio Serra denkt oft wehmütig an Kalabrien. Jetzt holt er sich seine Heimat zumindest mit einem Lokal nach München.
von  Florian Zick
Handwerkerehrenwort: Natürlich hat Antonio Serra das Lokal selbst umgebaut. So wurde aus einem Coffeeshop ein italienisches Restaurant.
Handwerkerehrenwort: Natürlich hat Antonio Serra das Lokal selbst umgebaut. So wurde aus einem Coffeeshop ein italienisches Restaurant. © Gregor Feindt

Antonio Serra denkt oft wehmütig an Kalabrien. Jetzt holt er sich seine Heimat zumindest mit einem Lokal nach München.

Eigentlich wollte Antonio Serra schon längst wieder in Italien sein. Da, wo er herkommt, in Kalabrien an der südlichsten Spitze des Stiefels, ist das Wetter einfach deutlich besser als in Deutschland. Vor allem, wenn man Maurer ist, ist das natürlich ein Argument.

Serra lebt seit knapp 20 Jahren in München. Er hat hier ein kleines Bauunternehmen aufgebaut. Doch wenn man immer raus muss, egal ob es regnet oder schneit, da verliert man mit der Zeit die Lust an der Arbeit. Deswegen hat sich Serra nun ein neues Betätigungsfeld gesucht.
 
In der Nähe vom Rotkreuzplatz hat der 37-Jährige vor ein paar Wochen ein nach ihm benanntes Restaurant aufgemacht, das Serra in der Nymphenburger Straße. Früher war in dem schönen Eckhaus eine Filiale der San Francisco Coffee Company untergebarcht. „Aber nur Kaffee und Kuchen“, sagt Serra, „das ist für diese Gegend eigentlich zu wenig“.
 
Serra hat aus dem ehemaligen Coffeeshop deshalb nun ein Ganztagesrestaurant gemacht. Den Umbau hat er natürlich selbst bewerkstelligt, das ist Handwerker-Ehrensache. Zum Frühstück gibt es nun Kuchen und kleine Pasticcini, mittags einen Business-Lunch und abends italienische Spezialitäten von der Tageskarte.
 
Mittags hat man die Wahl zwischen drei Menüs: mit Salat, Pizza oder einem Fleischgericht (8,90-11,90 Euro). Suppe und Dessert sind immer schon dabei. Abend gibt es Tagliatelle mit Rinderstreifen (14,50 Euro) oder Scampi auf mariniertem Spinat (21,50 Euro) – was die italienische Küche eben so hergibt. Und natürlich stehen auch verschiedenen Pizzen auf der Karte.
 
Weg will Serra mittlerweile nicht mehr so dringend wie am Anfang. Das Wetter in München hat im Vergleich zu Süditalien zwar immer noch Defizite. Aber er hat hier inzwischen seine Frau kennengelernt, hat zwei Kinder, sein kleines Unternehmen, das er nebenei weiter betreibt – und seit ein paar Wochen eben auch sein Lokal. „Wenn das gut anläuft“, sagt Serra, „dann will ich so schnell nicht mehr weg – trotz des schmuddeligen Wetters.“
 
Nymphenburger Straße 151, Mo.-Sa. 10-22.30 Uhr,
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