Brunchlokal am Goetheplatz: Familie holt ein Stück Frankreich nach München

Ein Brunch der besonderen Art hat am Goetheplatz eröffnet. Libanesisch-französische Küche gibt es im La maison de Jany. Das Lokal gab es eigentlich schon für sieben Jahre in der französischen Stadt Nantes.
Niclas Vaccalluzzo
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Im Herbst letzten Jahres entscheiden sich Noor und Dima Jany dafür, ihr Lokal in Nantes nach sieben Jahren aufzugeben und das "La maison de Jany" in München am Goetheplatz neu zu eröffnen.
Im Herbst letzten Jahres entscheiden sich Noor und Dima Jany dafür, ihr Lokal in Nantes nach sieben Jahren aufzugeben und das "La maison de Jany" in München am Goetheplatz neu zu eröffnen. © Daniel von Loeper

München - Beim Besuch im La maison de Jany zu Deutsch: "Janys Haus" - fühlt es sich wahrlich an, als wäre man zu Gast im Zuhause der Familie. Dima Jany begrüßt ihre Besucher freundlich an der Tür, Ehemann Noor kocht im Nebenraum seine Gerichte und zwischendurch kann es schonmal vorkommen, dass ihre Kinder oder Eltern durch das Lokal huschen.

Familie fängt mit Brunchlokal in München neu an

Seit Oktober führt das Ehepaar Dima und Noor Jany das Maison de Jany am Goetheplatz. Die Eröffnung hätte spontaner nicht sein können, erzählt Dima Jany beim Besuch der AZ. Denn ihren Lebensmittelpunkt hatte die libanesisch-irakische Familie eigentlich in Nantes im Westen Frankreichs. Dort führten sie schon seit 2017 ein Lokal mit demselben Namen.

Dima Jany, die eigentlich in München aufgewachsen ist und wegen ihres Ehemanns Noor nach Nantes gezogen ist, sehnte sich schon lange nach ihrer Heimatstadt. Obendrein lebt hier auch ihre Familie.

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Während eines Kurzurlaubs in der Landeshauptstadt im Sommer 2024 entschied sich das Paar daher kurzerhand, mit ihren drei Kindern ihr Leben in Nantes aufzugeben und neu anzufangen. Ausschlaggebend war das leerstehende Lokal am Goetheplatz, in dem sie die neue Heimat, ihr neues "Maison" gesehen haben.

Libanesisch-französisch: Noor Jany hat sich das Kochen selbst beigebracht

Dima Jany ist die Gastgeberin und Seele des Lokals. Noor Janys Kopf ist für die Entwicklung der französisch-libanesischen Gerichte verantwortlich. Der studierte Ingenieur hat sich das Kochen selbst beigebracht. Der libanesische Teil seiner Familie habe ihn dabei besonders inspiriert. "Ich liebe es, zu kochen", sagt der 38-Jährige auf Französisch. Schon während seines Studiums habe er im Restaurant seiner Familie gearbeitet. Seine Liebe zur Küche sei dann größer geworden als die zum Ingenieurwesen.

Im Maison de Jany gibt es französisch-libanesische Küche, wie hier eine bunte Variation als Brunch-Menü.
Im Maison de Jany gibt es französisch-libanesische Küche, wie hier eine bunte Variation als Brunch-Menü. © Daniel von Loeper

In Nantes zeichnete sich das Maison de Jany durch eine libanesisch-französische Fusionsküche aus. In München legen die Janys obendrein noch mehr Fokus auf Brunch-Gerichte, wenngleich auch größere Speisen auf der Karte stehen.

Bunte Variation für zwei Personen: So schmeckt der Brunch im Maison de Jany

Der AZ-Reporter probiert die Brunch-Variationen. Für 50 Euro gibt es das "Brunch de Jany" für zwei Personen. Dafür bekommen Gäste acht verschiedene Speisen, von Shakshuka über Hummus bis Falafel. Ein Heißgetränk und eine hausgemachte Minzlimonade sind im Preis inbegriffen.

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"Genießen Sie es", sagt Dima Jany, während sie die farbenfrohen, fantastisch duftenden Speisen auftischt. "Ich sage den Gästen immer, sie sollen sich mindestens zwei Stunden Zeit nehmen", sagt sie. So könne man das Zusammenspiel der Aromen so richtig auskosten.

Ganz so viel Zeit hat der AZ-Tester leider nicht. Sich ausgiebig an den Schmankerln zu erfreuen, fällt trotzdem nicht schwer. "Der Genuss kommt durch die Mischung", erklärt Dima Jany. In der orientalischen Küche ginge es darum, die verschiedenen Aromen und Texturen vereint zu erleben. Und genau das ist es, was diesen Brunch zu einem vorzüglichen Geschmackserlebnis macht.

Zum Brunch gibt es in dem Münchner Lokal hausgemachte Minzlimonade.
Zum Brunch gibt es in dem Münchner Lokal hausgemachte Minzlimonade. © Daniel von Loeper

Der libanesische Einfluss in den Gerichten des Maison de Jany ist offensichtlich. Das Französische kommt bei Speisen wie "Toast du Pêcheur" für 12,90 Euro durch. Ein getoastetes Butter-Dinkelbrot mit Avocado, Kirschtomaten, Salat und Garnelen.

Trend-Kaffee-Kreationen von Münchner Rösterei

Auch auf ihre Kaffee-Kreationen legen die Janys großen Wert. Mit den Bohnen der Münchner Rösterei "Man vs. Machine" bereiten sie etwa einen "Pistachio Latte" – Latte macchiato mit Pistaziencreme (6 Euro) oder Cappuccino mit Tahini – Sesampaste (5 Euro) zu. Normalen Cappuccino gibt es für 4,30 Euro.

In Frankreich seien die Gäste oft etwas pingelig und im Vorhinein sehr erwartungsvoll gewesen, sagt Dima Jany. Die Münchner seien hingegen sehr probierfreudig. "Am Sonntag hatte ich ein Ehepaar, die sich zu zweit sechs verschiedene Gerichte bestellt haben – einfach, weil die alles probieren wollten." Den Janys gefällt die Offenheit der Münchner Genießer. Das Wichtigste sei aber, dass sich die Menschen wie Zuhause fühlen.


La Maison de Jany, Lindwurmstraße 8, Mo bis So 9 bis 18 Uhr, Telefon: 089/99949187

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5 Kommentare
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  • Seidnettzueinander am 11.02.2025 11:08 Uhr / Bewertung:

    Schon getestet! Schön und lecker da ...gerne wieder

  • Kangaroo am 10.02.2025 19:17 Uhr / Bewertung:

    Die Gerichte auf dem Foto sehen sehr ansprechend und apptitlich aus.

  • Der wahre tscharlie am 10.02.2025 16:51 Uhr / Bewertung:

    Französisches Essen und deren Kultur ist einfach superb.

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