Engin Demirtas war einst Bäcker in der Fritz-Mühlenbäckerei. In deren früherer Backstube hat der junge Unternehmer nun sein eigenes Café aufgemacht.
Dass alles irgendwie mit allem zusammenhängt, ist eine recht abgedroschene Weisheit, die allerdings immer wieder ihre Gültigkeit beweist. Und in diesem Fall hängt das ganz Kleine sogar mit dem ganz Großen zusammen.
Das ganz Kleine ist in dieser Geschichte die Bio-
Brot-Bar in der Müllerstraße. Engin Demirtas verkauft dort mit seinem Bruder Siverius Brot, Kuchen und belegte Semmeln. Er tut diese schon seit mehreren Jahren. Seit einigen Wochen jedoch hat das Lokal einen neuen: Bio-Brot-Bar eben. Und das liegt an etwas ganz Großem.
In dem Laden in der Müllerstraße hatte früher die Fritz-Mühlenbäckerei ihre Backstube. Dann ist sie erst nach Haidhausen weitergezogen und, als es auch dort zu eng wurde, weiter nach Aying. In den Räumen in der Müllerstraße war fortan ein kleiner Bio-Supermarkt untergebracht. Aber weil ja alles mit allem zusammenhängt, ist die Geschichte an dieser Stelle noch nicht zu Ende.
Fast direkt gegenüber von der jetzigen Bio-Brot-Bar hat irgendwann der Bio-Supermarkt Basic angefangen, eine Filiale aufzubauen. Mit dem großen Konkurrenten konnte sich der kleine Laden natürlich nicht messen. Die Fritz-Mühlenbäckerei disponierte deshalb ein weiteres Mal um: eine kleine Café-Kette sollte entstehen, im Franchise-System, aber immer mit den Produkten aus der eigenen Backstube. Doch die Pläne gingen zwischen Roggenmehl und Kürbiskernen unter. Das Café in der Müllerstraße blieb bis zuletzt das einzige seiner Art. Vor drei Monaten verpachtete
Bäckerei-Chef Fritz Schlund den Laden deshalb an Engin Demirtas. Der machte die Bio-Brot-Bar daraus.
Die Brote, Semmeln und süßen Teilchen stammen immer noch aus der Fritz-Mühlenbäckerei. Demirtas hat dort selbst zwei Jahre lang als Bäcker gearbeitet. Alles, was er jetzt verkauft, ist auch schon einmal durch seine Hände gegangen. Er hat das Sortiment aber auch um ein Mittagsangebot erweitert. Zu den Dinkel-Bageln mit Thunfisch oder Lachs (3,80-4,50 Euro) gibt es jetzt immer auch warme Gerichte aus der Grünen-Markt-Küche, Minestrone (4,90 Euro) zum Beispiel oder gefüllte Paprika mit Kräuterreis. Dazu gibt es Kaffee von der Rosenheimer Rösterei Dinzler.
Dermirtas’ Eltern waren schon selbtständig. In Wiesbaden betrieben sie einen Obst- und Gemüsehandel. Nun hat auch der Sohn einen eigenen Laden – weil alles mit allem zusammenhängt. Denn hätte Basic nicht expandiert, wer weiß, was aus dem Laden geworden wäre.
Müllerstraße 46, Mo. bis Fr. 7.30-19 Uhr, Sa. 8-15 Uhr, Tel.: 26 34 68