Bier-Familie schenkt jetzt Wein aus

Mit dem Biergarten am Viktualienmarkt haben sie sich einen Namen gemacht. Jetzt schenken die Brüder Hochreiter auch Wein aus.
von  Florian Zick
Das Parkett durfte bleiben, sonst ist aber alles neu: Nach sieben Monaten Umbau hat der Steirer am Markt nun eröffnet.
Das Parkett durfte bleiben, sonst ist aber alles neu: Nach sieben Monaten Umbau hat der Steirer am Markt nun eröffnet. © Petra Schramek

Mit dem Biergarten am Viktualienmarkt haben sie sich einen Namen gemacht. Jetzt schenken die Brüder Hochreiter auch Wein aus.

Die Brüder Hochreiter sind in München doch eigentlich – „ja stimmt, eigentlich eher für Bier bekannt“, unterbricht Werner Hochreiter. Die Haxenbraterei auf der Wiesn, der Biergarten am Viktualienmarkt. Insofern ist dieses Projekt jetzt doch ein bisschen überraschend. Die Hochreiters und Wein – passt das zusammen?

Lassen wir diese Frage für einen Moment noch unbeantwortet. Jedenfalls haben Werner Hochreiter und sein Zwillingsbruder Dieter gemeinsam den „Löwen am Markt“ übernommen und daraus nun ein Weinlokal mit österreichischer Küche gemacht. Vor gut zwei Wochen hat die am Dreifaltigkeitsplatz gelegene Gaststätte nach sieben Monaten Umbau nun als „Steirer am Markt“ wieder aufgemacht. 
 
Auf der Karte sind beeindruckende sechs Seiten allein mit Flaschenweinen gefüllt. 120 verschiedene gibt es, der Großteil aus Österreich, ein paar aus Italien. Dazu kommen einige offene Weine, die sich preislich zwischen günstig und gehoben bewegen. Für ein Glas vom einfachen Roten zahlt man 2,70 Euro, für den Cabernet Sauvignon vom Weingut Salzl in Illmitz schon stattliche 7,20 Euro.
 
Im vergangenen September ist der Pachtvertrag zwischen Löwenbräu und der Doblinger Unternehmensgruppe ausgelaufen. Um die Anwohner zu entlasten, wollten die Eigentümer keine bayerische Gaststätte mehr im Haus haben. Die Idee mit der Vinothek kam da gerade recht. „Wir wollten eben nicht das hundertste Wirthaus in der Gegend aufmachen“, sagt Werner Hochreiter. Und Wein, so der Gedanke, lockt bestimmt ein gemäßigteres Publikum an. 
 
Zwar gibt es auch im Steirer am Markt noch Bier (Augustiner Hell 3,90 Euro, Franziskaner Weißbier 4,80 Euro) und Wirtshaus-Klassiker wie das Wiener Schnitzel (23,50 Euro). Im Wesentlichen ist die Karte jetzt aber auf eine etwas gehobenere Küche ausgerichtet. Momentan gibt es gerade einen lauwarmen Spargelsalat. Mit Wachtelei kostet der 16 Euro, mit einem Rinderfilet vom Almochsen 32,90 Euro. Es gibt aber auch gebratene Jakobsmuscheln mit Estragon-Tomaten (22,50 Euro) und eine ganze Reihe österreichischer Kleinigkeiten.
 
Die Hochreiters unterhalten schon seit mehreren Jahren Geschäftsbeziehungen in die Steiermark – und haben so auch die dortige Weinkultur kennengelernt. Insofern passt das auch zusammen, die Hochreiters und der Wein. Und falls es ihnen mal doch zu viel wird: zum familieneigenen Biergarten am Viktualienmarkt ist es nicht weit, 30 Meter vielleicht. „Da kann man immer mal hin- und herwechseln“, sagt Werner Hochreiter.
 
Dreifaltigkeitsplatz 4, Mo. bis Sa. 11.30-22.30 Uhr, www.steirer-am-markt.de , Tel.: 255 49 15 10
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