Bhumibol sei Dank!

Das Chantra Thai hält sich seit 25 Jahren in Neuhausen. Vermutlich auch aufgrund des thailändischen Königs.
von  Florian Zick

Natürlich blickt der große Bhumibol von der Bar herunter. Denn was ein echtes thailändisches Restaurant sein will, sagt Stefan Mischko, muss ein Bild von seinem König an der Wand hängen haben.

Im Chantra Thai in Neuhausen gib es gleich zwei Bilder von König Bhumibol. Ob man deshalb in diesem Fall von doppelt echt sprechen kann, sei dahingestellt, zumindest aber ist damit das Echtheitszertifikat deutlich erbracht. Das sei wichtig zu wissen, sagt Mischko, schließlich böten auch viele Vietnamesen thailändische Küche an, nur die würden kein Bild von König Bhumibol aufhängen.

Seit 25 Jahren begleitet Bhumibol nun schon das Schicksal des Chantra Thai. Wie ein notgelandetes Ufo liegt der Rundbau, in dem das Restaurant untergebracht ist, im Hinterhof einer Wohnsiedlung an der Nymphenburger Straße. Aber was soll man sagen: Es waren die Achtziger Jahre, so wurde damals eben gebaut. Und obwohl das Lokal hier etwas versteckt ist, hat es seit seiner Eröffnung 1988 zwei andere Thai-Restaurants aus der Nachbarschaft überlebt.

Der Eingang zum Chantra Thai ist nicht ganz leicht zu finden. Wer ihn nicht kennt, dreht womöglich zunächst eine Runde um die Glasfassade des Lokals. Dann geht es rein in den Gastraum, den sich Bhumibol mit König Rama V. und einigen Fabelwesen aus der thailändischen Mythologie teilt. Mischkos Mutter Tuanchit hat hier als Tellerwäscherin angefangen, ist erst zur Köchin aufgestiegen, dann zur Chefin, und führt das Lokal mittlerweile gemeinsam mit ihrem 28-jährigen Sohn.

Schnelllebiger sei das Geschäft über die Jahre geworden, sagt Stefan Mischko. Mittags gibt es deshalb nur ein Buffet (8,50 Euro). Abends, wenn die Gäste nicht so hektisch aus den Leder-Sitzgruppen in ihre Büros fliehen, serviert das Chantra Thai Spezialitäten aus Ang-Thong, der Heimat der Mischko-Familie, einer Stadt zwei Stunden nördlich von Bangkok.

Gegessen wird dort zum Beispiel Yum Nüa Nam-Dok, ein gerne zur Vorspeise genommener Rindfleischsalat (8,50 Euro), oder Ped Makhaam, eine Ente mit Tamarindensoße (17,50 Euro). Auf der Monatskarte findet sich zudem auch Ausgefallenes wieder, Gerichte mit Krokodilfleisch oder einer Kräuter-Rotweinsoße. König Bhumibol würde das bestimmt schmecken.

Nymphenburger Straße 152a, Mo. bis Fr. 12-14.30 Uhr und 18-23 Uhr, Sa. 18-23 Uhr, www.chantra.de, Tel. 166 998

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