Bekannte Münchner Restaurantkette will expandieren: Zwei neue Standorte und Rückkehr nach Schwabing?
München – "Hätten Sie mich damals gefragt, wie viele Filialen wir 2025 haben, hätte ich doppelt so viele geschätzt", sagt Archibald von Keyserlingk, Gründer und Geschäftsführer der Münchner Restaurantkette Heimwerk, im Gespräch mit der AZ. 2016 eröffnete die erste Filiale im Stadtteil Schwabing – der Auftakt zu einer Erfolgsgeschichte mit Hürden.
Restaurant-Kette Heimwerk aus München – erste Filiale musste schließen
Heute betreibt das Unternehmen fünf Filialen in München, Düsseldorf und Berlin. Die Expansion verlief langsamer als erhofft. Verschiedene Krisen und Stolpersteine hätten das Wachstum gebremst, gleichzeitig aber auch für ein gewisses Maß an Stabilität gesorgt, erklärt Keyserlingk.
"Das, was uns im Wesentlichen in die Quere kam, war Corona", sagt der Gründer rückblickend. Die Pandemie zwang viele Gastronomiebetriebe in die Knie – Heimwerk nutzte die Zeit, um sich weiterzuentwickeln. "Wir haben wahnsinnig viel ausprobiert", erzählt Keyserlingk. Früher habe es ein viel breiteres Angebot gegeben. "Dann haben wir aber gelernt, wofür wir stehen und was uns am meisten Spaß macht." Und das sei vor allem das Thema Schnitzel und nur vereinzelte Alternativen wie Fleischpflanzerl oder vegane und vegetarische Gerichte.
Die erste Filiale in Schwabing musste Ende 2023 schließen. Grund dafür war ein zu hoher neuer Mietvertrag mit der Spaten-Löwenbräu-Brauerei sowie Uneinigkeit über Vertragsinhalte, sagt Keyserlingk.
Wasserschaden in Filiale im Glockenbachviertel: "Das ist eine Katastrophe"
Aktuell sind in München noch zwei Standorte übrig – einer im Tal, der andere im Glockenbachviertel. Letzterer ist jedoch seit einigen Wochen außer Betrieb: Ein massiver Wasserschaden zwingt das Lokal zur monatelangen Schließung. "Das ist eine Katastrophe", sagt Keyserlingk. Dabei wäre das neueste Angebot des Unternehmens dort sicher gut angelaufen, ist der Gründer überzeugt – Frühstück.

Seit dem 1. April hat Heimwerk sein Sortiment um Frühstücksgerichte erweitert und entsprechend auch die Öffnungszeiten angepasst. Die AZ durfte einige der neuen Kreationen probieren: Besonders das "Tagwerk" (10,50 Euro) – ein herzhaftes Bauernfrühstück aus Bratkartoffeln, Ei, Zwiebeln und Schinken – überzeugt den Testesser – deftig und gut. Auch das Bergkäse-Omelette mit Tomaten, Zwiebeln und Schwarzwälder Schinken (11,50 Euro) kann punkten.
Neues Frühstückssortiment bei Heimwerk
Darüber hinaus stehen Mini-Pfannkuchen (6 Euro), Weißwürste mit Brezn (8,50 Euro), Joghurt mit Toppings oder Obazda auf der Karte. Das neue Frühstücksangebot fügt sich insgesamt geschmacklich und inhaltlich gut in das Heimwerk-Konzept ein: bodenständig und solide.

Für die kommenden Jahre ist Gründer Keyserlingk optimistisch. Zwei neue Standorte sollen bis Ende 2025 hinzukommen. Wo genau, bleibt noch geheim. Klar ist aber: Es sollen neue Städte erschlossen werden – und auch eine Rückkehr nach Schwabing ist denkbar.
Suche nach neuen Räumlichkeiten erweist sich als schwierig
"Wir würden gerne wieder mit drei Standorten in München vertreten sein", so der Geschäftsführer. Die Suche nach geeigneten Flächen gestaltet sich jedoch schwierig. "Bisher haben wir noch keine attraktive Fläche gefunden." Denn das Konzept von Heimwerk erfordert großzügige Räumlichkeiten, um wirtschaftlich zu funktionieren.
Nur so sei es möglich, die Philosophie – regionale und nachhaltige Zutaten – umzusetzen und gleichzeitig bezahlbare Preise anzubieten. Wie es mit der Münchner Kette weitergeht, bleibt also abzuwarten. Qualität braucht eben Zeit.
- Themen:
- Glockenbachviertel
- München