Beirut Beirut in Sendling muss schließen

Sendling - Das Beirut Beirut ist ein guter Ort, einer dieser Orte, an die man immer wiederkommt. Nicht nur, weil die Falafel hier fantastisch schmeckt, sondern weil der kleine libanesische Laden in der Valleystraße 28 eine herzliche Atmosphäre ausstrahlt. Die Mitarbeiter hier sind alle Geflüchtete aus Syrien, genauso wie im Manouche, das einmal über die Implerstraße in der Valleystraße 19 liegt und auch von Khudor Lamaa und seiner Frau Tina betrieben wird.
"Immer, wenn ich einen kleinen Urlaub möchte, setze ich mich in den Imbiss, der wie ein Mini-Libanon ist, mit türkischem Anstrich, einem wunderbar kitschigen Kronleuchter und einer Wand, die vollständig mit libanesischen Zeitungen tapeziert ist", hat AZ-Vize-Lokalchefin Sophie Anfang 2018 über ihr Herzenslokal geschrieben. Der kleine Imbiss ist aber schon seit siebeneinhalb Jahren im Viertel.
Beirut Beirut: Imbiss in der Valleystraße schließt
Jetzt muss das Beirut Beirut schließen. Zum 31. Januar endet der Mietvertrag, der neue Vermieter will ihn nicht verlängern. "Eine Begründung für die Kündigung haben wir bis zum heutigen Tag nicht erhalten", sagt Khudor Lamaa. Acht Mitarbeiter verlieren ihre Jobs, die Menschen in Sendling ihren liebsten Falafel-Imbiss.
Khudor Lamaa ist verzweifelt auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten, doch bisher ist er nicht fündig geworden. "Wir brauchen einen kleinen bis mittelgroßen Laden, in dem wir auch frittieren können. Das ist das Problem, denn das wollen die meisten Vermieter nicht", sagt Lamaa. "Dabei schließen wir vor 22 Uhr, bei uns gibt’s keinen Lärm." Nicht einmal Alkohol wird im Beirut Beirut verkauft. Den gibt’s nur im Manouche.
Um die Ecke steht ein Café leer, da hat Lamaa schon angefragt – und eine Absage erhalten. "Die Zeit drängt", sagt Lamaa.