Bayerische Liebe zur Leber

Das „Le Stollberg“ in der Altstadt hat eine neue Besitzerin: Dort kocht jetzt Anette Huber. Sie stammt aus einem kleinen Ort in Oberbayern, ihre Passion aber ist die französische Küche
Laura Kaufmann |
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Ein gutes Glas Wein, dazu noch ein paar Froschschenkel oder etwas Pescaccio vom Thunfisch: Ein feiner Start in den Abend.
Sigi Müller 2 Ein gutes Glas Wein, dazu noch ein paar Froschschenkel oder etwas Pescaccio vom Thunfisch: Ein feiner Start in den Abend.
So schaut das Le Stollberg jetzt von innen aus: nicht zu steif, mehr zum Wohlfühlen.
Sigi Müller 2 So schaut das Le Stollberg jetzt von innen aus: nicht zu steif, mehr zum Wohlfühlen.

Anette Huber trat über die Schwelle des Le Stollberg und wusste: Das ist es, das Restaurant, mit dem sie sesshaft werden möchte in München. Seit vier Wochen ist sie Gastgeberin in der Altstadt, tischt Austern und Leber, Tatar und Steak auf. Ihr Vorgänger Laurent Pigault hat das Restaurant vor fünf Jahren eröffnet, jetzt hat er sich zurückgezogen.

Huber stammt aus einem 220-Seelen-Dorf bei Haag in Oberbayern, aber ihre Ausbildung hat die Leidenschaft für Pigaults Landesküche entflammt. Nach der Lehre bei Käfer kochte sie sich durch einige erstklassige Küchen in Europa. „Blutwurst, Leber, Innereien – das ist einfach meins“, sagt Huber.

Und es sind Klassiker in ihrer Küche, genau wie Austern oder Creme Caramel. Die haben ihre Gäste schon bei ihrem Vorgänger im Stollberg schätzen gelernt. Anette Huber hat den Look des Lokals ein wenig aufgefrischt, grüne Farbe an den Wänden, die Gäste nehmen jetzt auf gepolsterten Stühlen an weiß eingedeckten Tischen Platz, oder, bei schönem Wetter, auf der kleinen Terrasse.

Dort essen sie etwa Thunfischpescaccio mit Avocadocreme (11 Euro), Kaninchenleber mit Birnen und Bohnen (8,50) oder Froschschenkel (9) vorweg, dann Seeteufel im Speckmantel an Austernpilzen, (22), Lammfilet mit Bärlauchkruste und Erbsenravioli (22) oder Kalbsnieren in Portweinsauce mit Kartoffelpüree (16,50).

Huber ist nach wie vor stark in ihrer oberbayerischen Heimat verwurzelt. Dort hat sie ihre Liebe zum Kochen entdeckt, stand als Kind mit der Oma in der Küche und hat mit ihr gebacken. Heute bezieht Anette Huber zum Beispiel ihr Rindfleisch von einem Hof nahe dem Elternhaus – „da weiß ich, wie das Tier aufgewachsen ist“, sagt sie. Ihre Schwester fährt täglich nach München rein, um frische Kräuter aus dem Garten der Familie vorbeizubringen.

Mit besten Produkten arbeiten ist die Chefin seit ihrer Ausbildung gewöhnt, und auch in ihrem eigenen Lokal führt sie das fort, aus Überzeugung, um des Geschmacks willen. Wer diesen Geschmack für weniger Geld testen möchte, dem sei das zweigängige Mittagsmenü mit Espresso für 14,90 Euro nahe gelegt. Anette Huber bringt das Essen persönlich an den Tisch, die ersten Stammgäste hat sie sich schon erkocht in diesem ersten Monat. Es werden nicht die letzten bleiben. 


Stollbergstraße 2, Mo. bis Fr. 11.30 – 14.30 Uhr und 18 – 1 Uhr, Sa. 12 – 1 Uhr, www.lestollberg.de, Tel.: 24 24 34 50

 

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