Auf Kur in Delhi

Im Delhi Palace in Haidhausen kann man sich gesundessen – dank der heilenden Wirkung der indischen Gewürzküche.
von  Florian Zick
Der Koch im Delhi Palace hat bis vor Kurzem noch in seinem Heimatland gearbeitet. Die Küche also so authentisch, wie sie kaum authentischer sein könnte.
Der Koch im Delhi Palace hat bis vor Kurzem noch in seinem Heimatland gearbeitet. Die Küche also so authentisch, wie sie kaum authentischer sein könnte. © Katharina Alt

Im Delhi Palace in Haidhausen kann man sich gesundessen – dank der heilenden Wirkung der indischen Gewürzküche.

Natürlich ist diese Praxis weitaus weniger steril als die von einem gewöhnlichen Arzt. Die beiden Herrn Doktoren tragen auch keine weißen Kittel, sondern Hemden mit Weste darüber. Trotzdem darf man das Delhi Palace durchaus als Quell der Gesundheit bezeichnen.

Die Inder sind ja schon lange für ihre Heilkräuter bekannt. So plastisch hat man das in einem Restaurant aber vielleicht noch nirgends gelesen. Gleich auf Seite eins der Speisekarte haben Inderjit und Kuldip Singh vermerkt, welche Gewürze bei welchen Leiden helfen: Bockshornkleesamen bei Entzündungen und Blähungen, Kardamom bei Magenbeschwerden und Nervosität und der Koriander mit seiner aphrodisierenden Wirkung, auch da haben die Inder ein Gegenmittel, ist gut gegen eine schwächelnde Libido.
 
Ja, sagen Kuldip und Inderjit Singh, mit der indischen Küche könne man allerhand Wehwehchen heilen – wenn man denn die richtigen Gewürze erwische. Aber wer sollte bei den beiden daran schon Zweifel haben. Jeder von ihnen ist ausgebildeter Koch, beide betreiben seit Jahren eigene Lokale, der eine das Taj Palace in Ottobrunn, der andere das Kabir in Gräfelfing.
 
Die beiden Singhs wollten schon seit geraumer Zeit ein gemeinsames Restaurant in der Stadt aufmachen, doch erst kürzlich sind sie fündig geworden. Im Mühldorfer Hof an der Ecke Einstein- und Flurstraße, direkt am Haidhauser Friedhof, haben sie vor ein paar Wochen das Delhi Palace aufgemacht, ein Lokal mit nordindischer Küche.
 
Der dortige Küchenchef ist erst seit ein paar Wochen in München. Bis vor Kurzem hat er noch in Tihri Garhwal gekocht, einem Städtchen in der indischen Provinz Haryana. Dort wird eher mit grünen Chilis gekocht, weniger mit roten. Deshalb ist das Essen nicht ganz so scharf. Dafür kommen die indischen Gewürze besonders gut zur Geltung.
 
Zu den Spezialitäten des Kochs gehören viele vegetarische Gerichte, zum Beispiel das Garhwal Shabsie, ein nach Art seiner Heimatstadt gebratenes Gemüse mit Kokosnuss in Tomaten-Ingwer-Soße (11,90 Euro). Aber auch beim Mango-Lamm (12,90 Euro) oder dem Jaipuri-Hühnchen mit Sesam und Cashewkernen (12,90 Euro) schmeckt man intensiv die indische Gewürzküche.
 
Und wer sich tatsächlich gesundheitlich wappnen will, der bestellt sich am besten das Kashmiri Gosht. Da ist Knoblauch drin, Kardamom, Nelken – insgesamt 16 unterschiedliche Gewürze. Damit ist man für den Winter erst einmal gerüstet.

Flurstraße 32, So. bis Fr. 11.30-15 Uhr und 17.30-24 Uhr, Sa. 17.30-24 Uhr, www.delhipalacemunchen.de , Tel.: 41 55 96 81
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