Auf den Straßen Yucatáns

Mit dem Restaurant Milagros hat Scott Myers die mexikanische Küche nach München gebracht. Mit der Taqueria hat er nun noch ein Straßenlokal eröffnet.
von  Florian Zick

Erst das Milagros, nun die Taqueria: Scott Myers bringt die mexikanische Küche nach München.

Wie die starken Männer mit den wunderlichen Masken nicht alle heißen: Rey Mysterio, Dr. Muerte, Satanico Averno. Manch einer offenbarte sein Leben lang nie sein wahres Gesicht. El Santo, der vielleicht bekannteste aller mexikanischen Wrestler, ließ sich mit seiner Maske sogar beerdigen.

Als Scott Myers das erste Mal nach Mexiko kam, interessierte er sich freilich noch recht wenig für die so genannten Luchadores. Er war da sieben Jahre alt und hatte mit der rätselhaften Welt der mexikanischen Ringer nichts am Hut. Heute sieht das schon ganz anders aus.

Myers betreibt seit nicht ganz drei Jahren das Milagros, ein unweit vom Viktualienmarkt gelegenes Restaurant, das bestrebt ist, den durch die Allgegenwart der Tortilla-Chips beschädigten Ruf der mexikanischen Küche wiederherzustellen. Im Milagros kann man zum Beispiel wunderbar lernen, dass sich Garnelen auch kalt garen lassen, nur mit Hilfe von ein bisschen Limettensaft. „Glücklicherweise hat das den Leuten gefallen”, sagt Myers. Und deshalb hat er sich nun daran gemacht, noch eine andere Facette der mexikanischen Küche nach München zu bringen.

In der Zweibrückenstraße hat vor einigen Tagen die Taqueria Milagros aufgemacht, ein mexikanisches Streetfood-Lokal. Als Skulpturen aus leuchtenden Neonröhren hängen dort die Masken der Luchadores an der Wand. Die gehören zur mexikanischen Kultur eben genauso wie die Burritos, Tacos, Nachos und Quesadillas. Die kann man sich in der Taqueria übrigens ganz nach Wunsch füllen lassen: mit Wahaka-Hühnchen, mit Schwein nach Yucatán-Art oder mit „Carnitas de Pato”, einer Enten-Spezialität aus der zentralmexikanischen Region Michoacán. Für die Standardgröße zahlt man dabei zwischen fünf und sechs Euro.

Myers ist mit diesen Gerichten aufgewachsen. Sein Stiefvater war einer von den etwa elf Millionen Mexikanern, die in Kalifornien leben. Im „Barrio”, dem mexikanischen Viertel von Los Angeles, ist er oft durch die Straßenbars getingelt – Bars wie seine Taqueria eine ist

Zweibrückenstraße 9, täglich 10-22 Uhr, www.taqueria.de, Tel. 55 27 67 87

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