Alter Wirt in Ramersdorf: Mein Stück altes München

München - "Paulchen liebt seine Breznsuppe." Mit dieser Notiz versah meine Mutter das untenstehende Bild in unserem Familien-Fotoalbum. Der Anlass, zu dem ich meine geliebte Breznsuppe bekam, war die Taufe meiner Schwester. Wir feierten wie so oft im Alten Wirt in Ramersdorf. Zeitweise war hier fast unser zweites Wohnzimmer. Ob Geburtstage, gute Zeugnisse oder Besuche von Freunden; wir gingen zuverlässig in den Alten Wirt.
Das Essen hier ist immer noch deftig und gut, und im Biergarten lässt es sich unter den alten Kastanien sehr gut aushalten. Doch als ich mir für diese Kolumne Gedanken über den Alten Wirt machen musste, fiel mir auf, dass es noch einen Grund gibt, warum ich so gerne hier bin: Die Wirtschaft ist immer noch wie früher.

Im Alten Wirt bleibt alles gleich
Die letzten drei Jahre verbrachte ich im Ausland und jedes Mal, wenn ich zurück nach München kam, fiel mir auf, wie rasant sich die Stadt wieder verändert hatte. Ein Ort, an dem alles gleich blieb: der Alte Wirt.
Ja, die Brauerei hat gewechselt (von Löwenbräu zu Augustiner) – ansonsten ist wenig anders. Hier spielen die Ramersdorfer immer noch Schafkopf, die Schweinshaxn (13,50 Euro) ist gewohnt frisch (und groß), und im Sommer spielen Kinder auf dem Trampolin im Biergarten. Der Alte Wirt ist mein kleines Stück altes München.
Nur die Breznsuppe (4,10 Euro) ist etwas teurer geworden. Aber inzwischen verdient Paulchen ja auch sein eigenes Geld.
Aribonenstraße 6, Öffnungszeiten: 10-24 Uhr
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