Alpen-Adria-Küche: Portun am Schwabinger Tor will Gäste überraschen

München - Gregor Goncharov lässt seine Teller sprechen. Viel Gerede ist nicht seine Sache. Zuletzt kochte der gebürtige Ukrainer an der Seite von Nathalie Leblond im Sterne-Restaurant Les Deux.
Portun-Investor Marko Pesic: Vom Basketballer zum Gastronom
Nun hat er im Portun am Schwabinger Tor die Chance, es einmal allein zu versuchen. Hinter dem neuen Restaurant stehen die beiden Investoren Sasa Lukic und Marko Pesic. Lukic ist Bauunternehmer und Pesic ehemaliger Nationalspieler und jetziger Geschäftsführer der FC Bayern Basketballer.
Sterne-Restaurants und solche, die es werden wollen, gibt es in München viele. Aber das Portun will sich abheben. Goncharov kocht eine frische Alpe-Adria-Küche, die den Gast überraschen soll. Elemente aus Istrien, Slowenien, Italien und Österreich sollen so auf dem Teller kombiniert werden, wie es die Gäste nicht erwarten würden.

Aller guten Dinge sind drei – auch bei den Zutaten
Der Fokus liegt auf jeweils drei Produkten. "Aus diesen Komponenten wollen wir den Geschmack holen", so Goncharov, "und am Ende sollen die Leute 'Wow' sagen". Marko Pesic ergänzt: "Wir wollen versuchen, diese Küche, die einen gewissen Ruf hat, auf eine andere Art zu interpretieren." Cevapcici gibt es also nicht. Aber Fisch mit Sauerkraut lässt sich durchaus fein inszenieren.
Die Zutaten kauft Goncharov jeden Tag persönlich frisch ein, das meiste direkt aus der Region. Alles wird vom vierköpfigen Küchenteam per Hand gemacht, auch Nudeln und Ravioli.

So viel kostet das Dinner im Portun
Das Fünf-Gänge-Menü kostet im Moment 120 Euro. Aber alle Gerichte können auch à la carte bestellt werden. Besondere Weine stehen im begehbaren gläsernen Kühlschrank in der Raummitte bereit. Eine Weinbegleitung wie in anderen Sterne-Restaurants gibt es im Moment nicht. Aber Restaurantleiter Matteo Tomas hilft den Gästen gerne bei der Auswahl.
Das Portun im AZ-Test
Etwa einmal pro Monat soll die Speisekarte wechseln, einzelne Gerichte werden auch öfter ausgetauscht. Im Moment stehen frische Sommergerichte auf dem Programm. Ein paar Gerichte hat die AZ probiert und war vom Gruß aus der Küche bis zum Dessert äußerst begeistert. Die gebeizte Bachforelle mit eigenem Kaviar auf einem Salat aus Radieschen, Gurke und Apfel mit einer frischen Kefir-Schnittlauchsoße war das perfekte süß-sauer-salzige Zusammenspiel.

Auch der Fleischgang, ein Maibock mit Petersilie und Vogelbeere überraschte mit einer Wacholdersoße zum Niederknien. Und wer hätte gedacht, wie fein ein Dessert aus Polenta schmecken kann? In Kombination mit Erdbeere und einer Sauerampfersoße der perfekte Abschluss eines Sommermenüs.

Lacoste-Shirt statt Kellnerweste
Um das Innendesign hat sich Sasa Lukic gekümmert. Vom Marmorboden bis zu den Designerlampen und der stilvollen Bar wirkt der Raum elegant, aber nicht überkandidelt. Die Servicekräfte tragen keine steifen Kellner-Jacken, sondern T-Shirts der Firma Lacoste, die ihre Büros gleich um die Ecke hat.
Freitags legt ab 22 Uhr ein DJ auf. Das soll aber keinen stören, denn die Lautstärke in den einzelnen Gastbereichen kann individuell geregelt werden. Auch Dinner-&-Dance-Abende sind geplant. Noch sind auch Spontanbesuche im Portun Resaurant möglich. Aber man darf gespannt sein, was da noch alles kommt.
Leopoldstraße 150, Di-Sa ab 18 Uhr