Ali Bey in der Maxvorstadt: Der selbstbewusste Türke

Maxvorstadt - "Die Türken haben nicht dasselbe Selbstbewusstsein wie die Italiener oder Griechen", sagt Ali Dogan (49), "sie wollen es jedem Recht machen und passen ihre Küche an."
Ali Dogan kennt sich nicht nur in Deutschland und der Türkei aus – geboren im Osten der Türkei, seit 38 Jahren in München – sondern hat als Touristikfachmann Europa bereist. Er hat den Onlineshop "Hin und Weg" aufgebaut und 2012 verkauft und macht seitdem Gastro. In Neufinsing die Gokart-Arena mit dem dazugehörigen Italiener und in der Maxvorstädter Schraudolphstraße 44 für zwei Jahre noch einen Italiener, aber: "Hier gibt es zu viele Italiener und kein türkisches Restaurant."
Deshalb hat er jetzt mit seinem Sohn Koray (25) das "Ali Bey" eröffnet und verspricht Fine Turkish Dining. Auf der Karte findet sich viel Lamm, auch wenn manche skeptisch sind. "Die Leute haben Vorurteile, aber wenn wir sie in die richtige Richtung stupsen, mögen sie es", sagt Dogan. Lammspieß vom Lavasteingrill auf Brot mit würziger Tomatensoße und Sahnejoghurt (20,50 Euro) gibt esetwa oder geschmortes Lamm, gratiniert im Tontopf (19,90 Euro). Wer sich nicht stupsen lässt, isst Kalb, Huhn oder vegetarisch gefüllte Paprikaschoten mit Zimtreis (12,50 Euro).
Es wird selbstbewusst gewürzt
Dazu berät der Service, wenn es um türkischen Wein geht. Wer die ganze Bandbreite der Türkei erschmecken möchte, bestellt die gemischten Vorspeisen (21,90 Euro) mit Lavas Brot aus dem Steinofen, Bulgur Klößchen mit lammiger Fleischfüllung, gebratene Teigröllchen mit Schafskäse, gebratenes Gemüse und kräftigen Cremes und Pürees, die am meisten munden, wenn sie fingerdick mit dem dünnen Brot gegessen werden.
Zu dick aufgetragen sind die Gerichte nicht, aber im Ali Bey wird selbstbewusst türkisch gewürzt.
Schraudolphstr. 44, Di-Sa 17 bis 1 Uhr, So 16 bis 23 Uhr. Tel.: 27 37 4000