Affen-Gin im Kristallglas

Weil das Restaurant ihnen zu viel wurde, haben Arabela und Genc Belegu die „Bonnie Bar“ in der Maxvorstadt eröffnet. Dort gibt es gut ein dutzend Gin-Sorten - und Snacks.
Man muss schon genau wissen, wo man sie suchen soll. Die „Bonnie Bar“ hat weder Homepage noch Facebook-Seite, und selbst, wenn man durch die abgelegene Neureutherstraße in der Maxvorstadt radelt, könnte man sie glatt übersehen, so unscheinbar hat die Bonnie Bar sich in ein Wohnhaus eingenistet. „So stellen wir sicher, dass wir ein Geheimtipp bleiben“, sagt Genc Belegu (39) scherzhaft, und dann, im Ernst: „Was das Internet angeht, sind wir noch ein bisschen lahmarschig.“
Mit dem beruflichen Neustart ist Belegu dennoch zufrieden. Er und seine Frau Arabela (38) haben viele Kunden mitgenommen, die sie sechs Jahre lang im italienischen Restaurant „Cucina Legame“ in der Georgenstraße bedient haben. Eine schöne Zeit sei das gewesen, sagt Genc Belegu, „doch mit Essen wollte ich nichts mehr zu tun haben. Hast du ein Restaurant, das sechs Tage geöffnet hat, hast du sieben Tage Stress.“
Arabela und Genc Belegu wollten es ein wenig ruhiger angehen lassen, mehr Zeit haben für ihre Kinder Adea (11) und Hana Lamir (9). Deswegen kann man die schwere Holztür zur Bonnie Bar auch nur abends öffnen.
Drinnen dominiert ein langer Tresen aus Walnussholz, dahinter ist viel Messing verarbeitet worden, darüber baumeln schwarze Kugellampen, die ein warmes Licht verströmen – Retro-Elemente aus verschiedenen Epochen sind das. Genc Belegu hat sich nicht entscheiden wollen für die 50er, 60er oder 70er Jahre, er nennt seine Einrichtung „postmodern“ und sagt: „Es soll aussehen wie in einer amerikanischen Hotellobby.“
Gemütlich ist es in der Bonnie Bar allemal, optimale Bedingungen also für einen Feierabend-Drink. Serviert wird Hochprozentiges in Kristallgläsern, auf der umfangreichen Karte stehen allein gut ein dutzend Gin-Sorten: 4cl Duke Gin aus München gibt es für 7,50 Euro, teurer ist der Monkey 47 Gin aus dem Schwarzwald oder der Blue Vintage Gin aus dem österreichischen Hause Reisetbauer (4cl je 9,50 Euro). Softdrinks kosten extra. Klassische Cocktails wie den Mojito gibt es für 8,50 Euro.
Wobei der ebenso wenig auf der Karte zu finden ist wie die Snacks, die es ab September in der Bonnie Bar geben soll. „Nichts Aufwendiges“, sagt Arabela Belegu, „sonst geht der ganze Stress ja von vorne los.“
Neureutherstraße 21, Mi. bis Do. 18 – 2 Uhr, Fr. bis Sa. 18 – 3 Uhr