100 Prozent Bio: Haderner Bräu zieht in alte Pschorr-Brauerei im Stürzerhof

München - Markus Söder hatte seine Teilnahme an der feierlichen Einweihung abgesagt. Aber irgendwie passte es auch besser, dass die Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden von den Grünen die ersten Grußworte an die Besitzer der Haderner Bio-Brauerei, das Ehepaar Marta und Thomas Girg, im Stürzerhof richtete.
"Es freut mich, dass aus diesem Start-up ein erfolgreiches Unternehmen geworden ist", so Habenschaden. Dass es der Familie Girg gelungen sei, Haderner Bräu mit seiner Mischung aus Handwerkskunst und 100 Prozent Bio aufzubauen, verdiene Respekt.

Münchens Zweite Bürgermeistern Habenschaden schwärmt von Haderner Bio-Brauerei
Die Politikerin schwärmt vom Bio-Hopfenanbau, der Braukunst und vom Reinheitsgebot, das genau so bleiben soll, wie es ist. "Immerhin ist das die erfolgreichste Verbotspolitik der Geschichte", witzelt die Grünen-Politikerin. Und fragt noch, wo man sich denn als nächstes sehen würde: "In München gibt es ja viele Gelegenheiten, sein Bier zu präsentieren", so Habenschaden mit einem Augenzwinkern.

Für eine Wiesnbier-Karriere ist Haderner Bräu zu klein
Haderner Bräu hat sich mit dem Umzug in den historischen Stürzerhof, einen ehemaligen Bauernhof in Kleinhadern, zwar vergrößert, aber für eine Wiesnbier-Karriere ist die Brauerei mit einer Produktion von bald 4.000 Hektolitern pro Jahr dann doch zu klein. Dafür gibt es jetzt einen Hofladen, in dem auch andere Bio-Produkte verkauft werden, einen kleinen Ausschank, Braukurse und -führungen.
Auch Justizminister Georg Eisenreich (CSU) ist gekommen, um der Familie Girg zu gratulieren – und Frau Habenschaden daran zu erinnern, dass das Reinheitsgebot ein Gebot sei und kein Verbot.
"Diese Ergänzung war mir wichtig", so der Minister. Aber das war's dann auch mit dem Schwarz-Grün-Gefrotzel. Eisenreich betont, dass ein Start-up im historischen Hof für die Heimat Bayern stehe, für die Verbindung von Tradition und Moderne.
Justizminister Georg Eisenreich: "Eine vielversprechende Zukunft"
Der Stürzerhof ist nämlich die Geburtsstätte der Pschorr-Brauerei. "Und wenn man dort seine Heimat hat, wo Josef Pschorr aufgewachsen ist, hat man bestimmt eine vielversprechende Zukunft", schließt Eisenreich.

Auch weitere Gäste aus der Bio- und der Brauerei-Branche sind zum Gratulieren gekommen, unter anderem Christian Schottenhamel, Dietrich Sailer von der Münchner Kindl-Brauerei mit seinen Söhnen Leo und Luis, Wilhelm Heilmann von Naturland Zeichen, Thomas Lang von der LVÖ (Landesvereinigung für den ökologischen Landbau) und die Bayerische Bio-Königin.