"Essen schmeckt nicht": Telekom zieht aus Büro in München aus

Im Herbst waren Hunderte Mitarbeiter der Telekom in die neuen Büroräume nach München-Trudering gezogen. Nun hat der Konzern plötzlich gekündigt. Die Begründung ist skurril.
Nina Job
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Telekom ist überstürzt aus den Gebäuden in München-Trudering ausgezogen.
Telekom ist überstürzt aus den Gebäuden in München-Trudering ausgezogen. © Imago (Symbolbild)

München - Das Kantinenessen ist nichts – also nichts wie weg: Der Telefonriese Telekom hat einen Mietvertrag über fast 9.500 Quadratmeter Bürofläche in Trudering überraschend außerordentlich gekündigt und ist Hals über Kopf ausgezogen.

Die Aktion des Dax-Konzerns sorgt für Kopfschütteln und Unverständnis. Erst im Herbst vergangenen Jahres waren mehrere Hundert Mitarbeiter in die Immobilie im Campus "M Business Park" in ihr "Technologiezentrum Schatzbogen" in der Hollerithstraße zogen.

Telekom-Büro in Trudering: 2,8 Millionen Euro Umbau für die Katz

Der Vertrag für die Immobilie in Trudering war bereits vor mehreren Jahren geschlossen worden. Wie der Geschäftsführer der Vermietergesellschaft Euramco, Jürgen Göbel, der AZ am Mittwoch auf Anfrage mitteilte, wurde die Bürofläche extra für den neuen Mieter umgebaut und umgestaltet. Der Branchendienst Thomas Daily schrieb voriges Jahr, für den Umbau seien 2,8 Millionen Euro veranschlagt worden.

Das Kantinenessen hat den Telekom-Mitarbeitern nicht gemundet, so die offizielle Begründung des Konzerns.
Das Kantinenessen hat den Telekom-Mitarbeitern nicht gemundet, so die offizielle Begründung des Konzerns. © Imago (Symbolbild)

Im September zogen die Telekom-Mitarbeiter ein. Bis dahin hatte die Telekom ihre Münchner Niederlassung in den Ten Towers an den Gleisen am Ostbahnhof. Doch der Standort war dem Dax-Konzern zu groß geworden, er will seine Büroflächen in Deutschland um fast die Hälfte reduzieren. In Trudering fand die Telekom günstigere und kleinere Büroflächen. Der neue Mietvertrag wurde für vorerst sechs Jahre abgeschlossen.

Münchner Büro-Projekt der Telekom scheitert an der Kantine

Doch im April dann der plötzliche Ausstieg: Die Telekom kündigte außerordentlich zum 31. Mai. Begründung der Telekom: Die Mittagsverpflegung am Standort sei nicht ausreichend. Laut Vermieter kam die Kündigung "völlig unerwartet".

Die Telekom-Mitarbeiter hatten in Trudering offenbar eine Kantine, die auch den Angestellten von IBM zur Verfügung stand. Jürgen Göbel bestätigt, dass es von der Telekom Beschwerden über das Essen gegeben habe: "Es hieß, dass es nicht schmeckt. Auch an der Auswahl und am Essensraum gab es Kritik." Daraufhin habe man mit der Cateringfirma gesprochen und das Angebot erweitert. Zudem kamen "Food-Trucks", an denen sich die Mitarbeiter draußen vor dem Gebäude Mittagessen holen konnten.

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Euramco-Geschäftsführer Jürgen Göbel hält den Kündigungsgrund Essen für einen Vorwand, um schnell aus dem Mietvertrag auszusteigen. Der Vermieter hält die Kündigung für unrechtmäßig und hat eine Anwaltskanzlei eingeschaltet.

Derweil sind die Telekom-Mitarbeiter Hals über Kopf ausgezogen. Die Juni-Miete hat der Konzern schon nicht mehr gezahlt. Auf AZ-Anfrage teilte ein Telekom-Sprecher mit: "Die Entscheidung für eine außerordentliche Kündigung wurde nicht substanzlos getroffen." Die Mitarbeiter seien auf andere Gebäude verteilt worden.

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17 Kommentare
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  • Candid am 17.06.2023 00:50 Uhr / Bewertung:

    Welche Kantine?
    Es gab überhaupt keine Kantine, der Vermieter hat sich nicht an die Vereinbarungen gehalten.
    Die Telekom hat sich absolut richtig verhalten; die Kosten für den Umbau werden eingefordert.

  • TelekomMitarbeiterin am 16.06.2023 09:39 Uhr / Bewertung:

    Dumm nur, dass IBM beim Einzug der Telekom gar nicht mehr vor Ort war. Und lediglich eine LEERE Kantine von IBM zurück gelassen wurde.

  • Anonym 02 am 15.06.2023 21:02 Uhr / Bewertung:

    Es ist immer toll wenn die Presse Unwahrheiten schreibt. Es gab keine Kantine vor Ort. Es gab nur Foodtrucks.

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