Essen für die Tonne: Junge und Reiche werfen weg

Ernährungsminister Brunner stellt Studie vor und kritisiert : „Das ist beschämend.“ Besonders verschwenderisch sind die Städter. Vor allem Junge und Besserverdiener.
Angela Böhm |
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Zu viele Verbraucher denken beim Einkaufen nicht nach. Vor allem Städter, Junge und Besserverdiener schmeißen viel zu viel Lebensmittel in den Müll. Vor allem Obst und Gemüse.
dpa Zu viele Verbraucher denken beim Einkaufen nicht nach. Vor allem Städter, Junge und Besserverdiener schmeißen viel zu viel Lebensmittel in den Müll. Vor allem Obst und Gemüse.

Ernährungsminister Brunner stellt Studie vor und kritisiert : „Das ist beschämend.“ Besonders verschwenderisch sind die Städter. Vor allem Junge und Besserverdiener.

MÜNCHEN/KULMBACH - Es ist eine wahnsinns Verschwendung. Während Millionen von Menschen auf der Welt hungern, werfen die Bayern pro Kopf 65 Kilo Lebensmittel in den Müll. Der Hauptgrund: Weil beim Einkauf nicht richtig geplant und die Lebensmittel daheim falsch gelagert werden. Vor allem Obst und Gemüse landen in der Tonne.

Besonders verschwenderisch sind die Städter. Sie entsorgen 69 Kilo Lebensmittel. Auf dem Land dagegen werden 64 Kilo weggeworfen. Das ist das Zwischenergebnis einer Studie, die Bayerns Ernährungsminister Helmut Brunner beim Kompetenz-Zentrum für Ernährung in Weihenstephan in Auftrag gegeben hat. „Es ist beschämend, dass täglich riesige Mengen Lebensmittel auf dem Müll landen, die zuvor mit oft gewaltigem Aufwand an Arbeit und Ressourcen erzeugt wurden“, kritisiert er die Verbraucher beim ersten Bayerischen Ernährungstag in Kulmbach.

65 Kilogramm! Jeder Bayer wirft massenhaft Essen in die Tonne

Insgesamt fallen in den bayerischen Haushalten rund 816.000 Tonnen Lebensmittelabfälle an. Die Hälfte davon könnte nach Einschätzung der Wissenschaftler durch korrekte Lagerung und planvolles Kochen verhindert werden. Nur 18 Prozent der Abfälle seien nicht vermeidbar.

Dabei halten sich die Bayern im Vergleich noch zurück: Sogar 82 Kilo Lebensmittel entsorgt jeder Bundesbürger durchschnittlich pro Jahr.

Neu allerdings ist die Wegwerfmentalität der Deutschen nicht. Die Studie „Save Food“ fand im vergangenen Jahr bereits heraus, dass Verschwendung eine Frage des Alters und des Einkommens ist. Den größten Teil entsorgen dabei die 20- bis 29-Jährigen mit überdurchschnittlich 108 Kilo pro Person. Die Generation 50plus hingegen erzielt mit 56,8 Kilo pro Kopf noch das beste Ergebnis im Umgang mit ihren Einkäufen. Wer mehr verdient, wirft auch mehr weg.

Den Spitzenplatz nehmen mit 48 Prozent Obst und Gemüse ein. 15 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel sind Essensreste von Tellern und aus Töpfen. Brot und Backwaren stehen mit 14 Prozent an dritter Stelle gefolgt von Fisch, Fleisch und Milchprodukten (11 Prozent).

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