"Es wurde intensiv diskutiert": Siko-Gegner kündigen Änderung im Demo-Ablauf an

Am Samstag demonstrieren die Gegner der Münchner Sicherheitskonferenz. Eine Sache ist anders als in den Jahren zuvor.
von  Sophia Willibald
Jährlich ruft die Antisiko in der Nähe des Hotels Bayerischer Hof zum Protest gegen die Münchner Sicherheitskonferenz auf.
Jährlich ruft die Antisiko in der Nähe des Hotels Bayerischer Hof zum Protest gegen die Münchner Sicherheitskonferenz auf. © imago

München - Die Münchner Sicherheitskonferenz, kurz MSC oder auch Siko, ruft alljährlich auch deren Kritiker auf den Plan. Neben der Friedenskonferenz, die aus Protest zeitgleich mit der Siko stattfindet, animiert das Aktionsbündnis gegen die NATO-Sicherheitskonferenz (Antisiko) zur Demonstration gegen Waffenlieferungen und Co.

Antisiko stellt Demo-Pläne für Samstag vor und kündigt Änderung an

Die Antisiko bildet seit 2016 jedes Jahr eine Menschenkette – symbolisch und jenseits der Absperrungen – um das Hotel Bayerischer Hof, während dort die Sicherheitskonferenz abgehalten wird. Auch in diesem Jahr wird das Aktionsbündnis gemeinsam mit Protestlern aus verschiedenen Gruppierungen in München auf die Straße gehen. Am Dienstag haben sie ihre Pläne vorgestellt.

Zusammen mit den Vertretern von anderen Gegnergruppen erklären sie die Ziele ihrer Demonstration unter dem Motto "Friedensfähig statt kriegstüchtig". Sie sagen auch, was an diesem Samstag anders sein wird als in den vergangenen Jahren.

Sprecher befürchtet "Entscheidungen, die die Eskalationsspirale beschleunigen"

Sprecher Heinz Michael Vilsmeier äußert seine Befürchtung, dass auf der Konferenz "Entscheidungen getroffen werden, die die Eskalationsspirale beschleunigen". Atran Youkhana fügt hinzu: "Diese Konferenz verdient den Namen ‘Sicherheit’ nicht." Youkhana ist Teil der europäischen Bewegung Diem25 (Democracy in Europe Movement 2025). 

Sie wurde 2016 von dem ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis gegründet. Aus der Bewegung bildete sich die neue Partei Mera25. Yanis Varoufakis ist bei der Demonstration am Samstag der Hauptredner.

Der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis.
Der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis. © imago

Um 13 Uhr beginnt die Kundgebung am Stachus. Ab 14 Uhr startet ein Demonstrationszug von dort über Karolinenplatz und Odeonsplatz zum Marienplatz. Die Route ist deutlich länger als die vergangenen Jahre. Sprecher Vilsmeier sagt dazu: "Es ist intensiv diskutiert worden. Es gibt viele junge Aktivisten, die es besser finden, wenn man länger auf der Straße ist." Deshalb habe man sich für diese Strecke entschieden.

Die Demonstration endet am Marienplatz

Ab 15.30 Uhr folgt die Schlusskundgebung am Marienplatz. Bei der Pressekonferenz mit dabei, aber bisher nicht offiziell als unterstützende Organisation aufgetreten ist "Uni for Palestine": Eine Gruppierung, die auch beteiligt war am Palästina-Protestcamp vor der LMU. Das Camp wurde im November aufgelöst, immer wieder gab es Kritik wegen terrorverherrlichenden und antisemitischen Positionen im Camp.

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