Es schneit. Vielleicht
MÜNCHEN - Das Thema treibt die Menschen seit Jahrzehnten um: Wird es weiße Weihnachten geben – oder kommt das Christkind bei Matsch und Regen? Für heuer stehen die Chancen auf die Wunsch-Version nicht schlecht. Aber so ganz genau will sich noch kein Meteorologe festlegen.
Rein statistisch ist der Heilige Abend in Südbayern alle zwei bis drei Jahre mit Schnee gezuckert. Was aber im konkreten Einzelfall 2011 auch nicht weiter hilft. Schon eher hilfreich ist das aktuelle, etwas launisch-unbeständige Wetter. Denn, so wagte sich gestern ARD-Morgenmagazin-Wettermann Donald Bäcker aus der Deckung, diese Situation ist günstiger als der berühmte Kälteeinbruch 14 Tage vor, und der fast zwangsläufig darauf folgende Wärmeeinbruch zu Weihnachten. Anders ausgedrückt: Freuen wir uns übers aktuelle Schmuddelwetter. Es könnte für weiße Weihnachten sorgen.
Bei den Wetterbeobachtern von Meteomedia wollte man sich gestern hingegen noch gar nicht festlegen. Erst zehn Tage im Voraus sei eine seriöse Prognose möglich, vorher gebe es einfach zu viele Unwägbarkeiten. Kaffeesatzleserei statt seriöser Wetterkunde sozusagen.
„Alle Jahre wieder wird uns die Frage nach weißen Weihnachten auch schon mitten im Sommer gestellt – meistens noch bevor die Lebkuchen und Christstollen in den Supermarkt-Regalen liegen”, hat Michael Klein von donnerwetter.de in den letzten Jahren festgestellt. In einer Zusammenfassung der zehn häufigsten Anliegen an die Wetterkenner zum 15.Geburtstag des Portals schaffte es die Weihnachtsfrage unangefochten auf Platz 1 – was wohl, so Klein, „an der großen Sehnsucht nach dem perfekten, weißen Weihnachtsfest” liegt.
Dabei ist gerade die Weiße-Weihnacht-Vorhersage eine besonders komplizierte, da für diese Tage verschiedene Bedingungen zusammen kommen müssen: Niedrige Temperaturen, die auf Feuchtigkeit vom Meer treffen. Und diese Feuchtigkeit darf wiederum nicht zu warm sein . . .
Und wie schaut es heuer aus? Michael Klein: „Wir gehen davon aus, dass dieser Winter kälter als im Durchschnitt verläuft, die Chancen für weiße Weihnachten sind damit also etwas höher.”
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