„Es ist eine Schande“

München/Idomeni - Die ersten beiden Spenden-Lkw der Münchner Sozialgenossenschaft „Bellevue di Monaco“ haben am Freitag das griechisch-mazedonische Grenzgebiet erreicht.
In einem Nebenlager des großen Camps direkt am Grenzzaun von Idomeni luden die Helfer Babynahrung, Hygieneartikel und Windeln aus – unter dem Schutz des Militärs. Denn die Sicherheitslage in der Region ist angespannt.
„Die Soldaten haben unseren Lkw gesichert, während wir die Spenden direkt an die Flüchtlinge verteilt haben“, sagt der Münchner Landtagsabgeordnete Hans-Ulrich Pfaffmann (SPD).
Die Menschen seien sehr freundlich und dankbar gewesen – aber eben auch verzweifelt. „Sie warten alle – auf irgendetwas. Die Perspektivlosigkeit ist riesig.“
Die griechischen Behörden würden den Geflüchteten zwar anbieten, sie in befestigte Unterkünfte zu bringen. Aber bislang hätten nur wenige 100 der 16 000 Gestrandeten dieses Angebot angenommen. Viele hoffen noch immer, dass sich die Grenze öffnet.
Hinzukommt: „Die meisten haben kein Geld mehr, und es fehlt jegliche Logistik.“ Unter den Wartenden seien auffällig viele Kinder und schwangere Frauen, sagt der Münchner. Viele seien krank.
„Hier ist EU-Hilfe dringend von Nöten“, sagt Pfaffmann. „Es ist eine Schande, wie Europa zusieht, während sich diese humanitäre Katastrophe entwickelt.“ Später wollten die Helfer in einem Nachbarort Lebensmittel für die Flüchtlinge abladen. Dann sollte es weitergehen ins „Katastrophencamp“ direkt am Zaun.