Neue Ikea-Standorte in München mit neuem Konzept
München - Auch ohne auf das Logo am Eingang zu schauen, weiß man sofort, wo man sich befindet, wenn man durch die Glastüren des neuen Ladens im ersten Stock der Riem Arcaden tritt: Begrüßt wird man von Mitarbeitern in gelb-blauer Kleidung.
Ikea auf 300 statt 30.000 Quadratmetern in München: Nur Planung und Beratung
Im Raum stehen Küchen und Kleiderschränke, alle mit schwedischen Namen. Doch alles wirkt ein wenig kompakter als auf den weitläufigen Flächen, die man sonst mit Ikea verbindet. Tatsächlich hat man hier in Riem nicht 30.000 Quadratmeter wie in den Einrichtungshäusern in Eching und Brunnthal, sondern nur 300.
Es ist nicht der einzige Unterschied: Direkt mitnehmen kann man in den neuen Ikea-Planungsstudios, die am Mittwoch in Riem und am Freitag in Pasing eröffnen, nichts. Selbst die kleinen Küchenutensilien oder Dekoartikel bleiben im Laden – die Filiale ist nur zur Planung und Beratung gedacht.

Auch ohne Auto zum Möbelkauf: Ikea kommt das erste Mal ins Stadtgebiet von München
Trotzdem soll sie den Münchnern den Möbelkauf erleichtern, wie Walter Kadnar sagt, Geschäftsführer von Ikea Deutschland. Denn für die Städter ist es ohne Auto bisher gar nicht so einfach gewesen, einen Ikea zu erreichen: Von der Innenstadt aus braucht man zum Einrichtungshaus in Eching mit S-Bahn und Bus über eine Stunde, nach Brunnthal fast 45 Minuten.
Die Planungsstudios in den Riem Arcaden und Pasing Arcaden sind nun deutlich leichter erreichbar, beide Einkaufszentren sind direkt an U-Bahn bzw. S-Bahn angebunden. "Es ist das erste Mal, dass Ikea ins Münchner Stadtgebiet kommt", sagt Kadnar.

Der Fokus in den Ikea-Planungsstudios liegt auf Küchen und Kleiderschränken
In Berlin gibt es das Konzept schon seit drei Jahren. Es soll eine Ergänzung zu den bisherigen Angeboten sein, sagt Michael Vortkamp, Marktmanager von Ikea in der Region München.
Auch ohne Besuch im Einrichtungshaus kann man die Möbel zwar schon seit langem online bestellen. Aber oft ist es nicht einfach, zu erkennen, ob das Regal tatsächlich gut in die eigene Wohnung passt oder wie das Material in der Realität aussieht.
Dieses Problem soll das Planungsstudio für die Münchner lösen: Vor Ort kann man einen Teil der Möbel anschauen und vergleichen, wie etwa verschiedene Schranktüren aussehen oder unterschiedliche Küchenarbeitsplatten wirken.
So kann man sich laut Vortkamp dann ganz individuell die Einrichtung zusammenstellen, die zur eigenen Wohnung passt. Der Fokus liegt in den beiden Studios in Riem und Pasing auf Küchen und Kleiderschränken. "Die sind beide planungsintensiv." Aber bestellen kann man in dem Laden fast das komplette Sortiment.

Aussuchen und zusammenstellen kann man die Möbel auf kleinen Bildschirmen im Laden. Aber zentral ist für Vortkamp und Kadnar das persönliche Gespräch. "Wir arbeiten aber hauptsächlich mit Terminen", erläutert Vortkamp. Kunden können einen Entwurf, den sie selbst daheim erstellt haben, von den Profis überprüfen lassen, sich aber auch die komplette Küche im Einrichtungsstudio planen lassen.
Meistens kann man sie schon am nächsten Tag an einer der ebenfalls neuen Abholstationen im Stadtgebiet in Empfang nehmen, liefern lassen oder doch im großen Einrichtungshaus in Brunnthal oder Eching abholen.

Wohlfühlatmosphäre auf kleiner Fläche: Die Planer sollen den Kunden helfen
Die Planer sollen den Kunden auch helfen, mit kleinen Flächen zurechtzukommen, sagt Vortkamp. Im städtischen Bereich sei das oft eine Herausforderung.
In Riem etwa habe eine Person durchschnittlich 37 Quadratmeter Fläche zur Verfügung – rund zehn weniger als im Bundesdurchschnitt. "Wir müssen also eine sehr gute Planung anbieten, um trotzdem eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen." An den Wänden zeigen kleine Schilder neben den Mustermöbeln auch direkt, wie viel Platz sie brauchen.

"Ikea ist ein Treffpunkt": Planungsstudios in München ersetzen nicht die Einrichtungshäuser
Für Geschäftsführer Kadnar sind die physischen Läden auch in Zeiten von Onlinebestellungen nach wie vor wichtig. "Ikea ist ein Treffpunkt." Die Einrichtungshäuser seien Orte, an denen die Menschen auch mal einen Tag verbringen und sich zwischendurch mit Hotdogs und Zimtschnecken stärken würden.
Im Planungsstudio geht das allerdings vorerst nicht, das schwedische Essen sucht man hier vergeblich. Dafür muss man dann doch den Weg nach Brunnthal oder Eching auf sich nehmen.
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