Erstes Fazit zum Deutschlandticket: Bayerische Regiobahn fürchtet Radler-Ansturm

Den Nachfolger des extrem beliebten 9-Euro-Tickets, das Deutschlandticket, gibt es inzwischen schon seit knapp vier Monaten – jetzt zieht die Bayerische Regiobahn (BRB) ihr Fazit aus den vergangenen Monaten und erklärt gleichzeitig, warum ein Fahrradticket aktuell noch keinen Sinn ergebe.
AZ |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Bayerische Regiobahn warnt vor Ausfällen bei einer Einführung eines Fahrradtickets. (Symbolbild)
Die Bayerische Regiobahn warnt vor Ausfällen bei einer Einführung eines Fahrradtickets. (Symbolbild) © IMAGO/imagebroker

MünchenSeit dem 1. Mai 2023 ist das sogenannte Deutschlandticket im ganzen Land gültig. Für aktuell 49 Euro pro Monat können Fahrgäste damit alle öffentlichen Verkehrsmittel von U- bis Regionalbahn nutzen (ICE/IC ausgenommen). Jetzt gibt die Bayerische Regiobahn (BRB) einen Ausblick auf die Zukunft des Tickets.

Über 13.000 Bayern nutzten bereits das Deutschlandticket

Über die BRB-App und das Aboportal auf der Webseite habe die Bayerische Regiobahn inzwischen fast 13.000 Deutschlandtickets verkauft. Es handle sich nicht nur um Neukunden, denn viele Pendlerinnen und Pendler, die bereits vorher ein ÖPNV-Abo hatten, seien einfach auf das attraktivere Angebot umgestiegen.

Wer das neue Ticket für den täglichen Arbeitsweg gekauft habe, nutze es ersten Erkenntnissen zufolge auch mehr in der Freizeit. Der Fahrgast lasse das Auto öfter stehen, weil er nicht, wie bei herkömmlichen Abos, an bestimmte Strecken gebunden sei, sondern den gesamten Regionalverkehr deutschlandweit und zum Teil sogar über die Landesgrenzen hinaus, nutzen könne, heißt es in einer Mitteilung der BRB.

Deutschland- und Fahrradticket sorgen für überfüllte Bahnen

Doch gerade an Ferientagen und Wochenenden führe diese hohe Nachfrage häufig zu Problemen. Oftmals seien die Züge der BRB extrem überfüllt, weshalb eine Fahrradmitnahme vom Bahnpersonal häufig verwehrt werden müsse. Gerade beliebte Ausflugsziele seien davon besonders betroffen.

Durch das 1-Euro-Fahrradticket, das die bayerische Landesregierung aktuell plant, werde die Situation dabei noch deutlich schlimmer werden. Aus Sicht der BRB müsse man dieses Ticket besonders auf bestimmten Strecken und an Wochenenden stark einschränken, um einen reibungslosen Bahnverkehr zu ermöglichen – doch welchen Sinn hat die vergünstigte Fahrkarte dann überhaupt noch?

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

BRB: "Landesregierung soll 1-Euro-Ticket aufschieben"

Diese Frage stellt sich auch die BRB: "Solange die Kapazitäten für die Beförderung sowohl auf der Infrastruktur als auch in den Fahrzeugen nicht deutlich gesteigert werden, sollte das 1-Euro-Fahrradticket noch einmal zeitlich geschoben werden. Denn der eine Euro für einen unüberlegten Schnellschuss ist den Ärger nicht wert, den sich die Fahrgäste – ob mit oder ohne Fahrrad – auf vielen Strecken damit einhandeln werden", heißt es dazu in der Mitteilung.

Wird das 49-Euro-Ticket nächstes Jahr teurer?

Aktuell sei es noch schwer vorauszusagen, ob und wann sich der Preis des Deutschlandtickets ändern werde. Das läge vor allem daran, dass man seitens der Bahnbetriebe eine verlässliche Zusage der Regierung brauche, in der eine Finanzierung der Fahrkarte klar geregelt ist. Vor allem die steigenden Kosten für Reinigung und andere Fahrgastabhängige Ausgaben müssten dabei gedeckt werden, damit sich das Ticket weiterhin zum aktuellen Preis rechne.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.