Erster Stau im neuen Tunnel

Tausende Münchner wollen zur großen Party im Richard-Strauss-Tunnel. Doch nur 2200 haben Platz, die übrigen müssen warten. Derweil wird unter der Erde aufs Heftigste geflirtet.
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Wenn Schicki-Micki auf Sneakers trifft, passte das nicht - aber gefeiert wird trotzdem.
Petra Schramek Wenn Schicki-Micki auf Sneakers trifft, passte das nicht - aber gefeiert wird trotzdem.

MÜNCHEN - Tausende Münchner wollen zur großen Party im Richard-Strauss-Tunnel. Doch nur 2200 haben Platz, die übrigen müssen warten. Derweil wird unter der Erde aufs Heftigste geflirtet.

Nichts geht mehr im Richard-Strauss-Tunnel. Es gibt kein Vor und kein Zurück - zu dicht ist das Gedränge auf der Tunnelparty am Freitag und Samstag. Autofahrer würde bei solchen Verkehrsbedingungen den Motor abstellen. Die 2200 Gäste auf der Tunnelparty geben stattdessen Gas. Oben warten Hunderte vergeblich auf Einlass.

Unten im Gedränge: Auf der Mittelspur schiebt sich in Richtung stadtauswärts ein zwei Meter-Mann mit der Ausstrahlung eines Jeep an zwei tanzenden jungen Frauen, Typ VW Käfer, vorbei. Er hätte sie wohl gerne angequatscht, kassiert aber nur kühle Blicke. Also parkt er vorerst am Seitenstreifen und bestellt sich beim Barkeeper eine Flasche Bier.

Schicki-Micki trifft Sneaker-Fraktion

In einem anderen Münchner Club wäre die Szene vielleicht anders abgelaufen. Doch auf der Tunnelparty hat niemand ein heimisches Revier. Hier tanzen Stammgäste des 8Season neben Fans der 089-Bar. Schicki-Micki trifft Sneaker-Fraktion - ein seltenes Bild in München.

Die Tunnelparty hält überhaupt viele Überraschungen bereit. Welcher Club hat schon einen Pool zu bieten? Damit hat der Münchner Partygast aber die entscheidende Frage noch nicht beantwortet: Springt man wirklich hinein? Und wenn ja, in Klamotten? Ein paar Mutige trauen sich dann doch. Darunter sogar ein Typ Ferrari, was bei den umstehenden jungen Frauen spürbar für Begeisterung sorgt.

Die echte Röhre bekommen die Wartenden für’s erste nicht zu Gesicht.

Lange Gesichter stattdessen an der Oberfläche. Ein Mann versucht über Mikrofon, die Wartenden bei Laune zu halten. Ab Mitternacht gebe es wieder Tickets an der Abendkasse. Nur doof, dass die Zeiger der Armbanduhr gerade erst auf zehn stehen. Wer also keine Karten vorbestellt hat, schaut sprichwörtlich in die Röhre. Die echte Röhre bekommen sie für’s erste nicht zu Gesicht.

Manche warten zwei Stunden, während die U4 an der Richard-Strauss-Straße immer neue Partygäste ausspuckt.Ddann endlich: Ab drei Uhr ist das Reinkommen kein Problem mehr. Selbst für Mittelklassewagen.

va

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.