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Erste Untersuchungen abgeschlossen: Brücke über dem Mittleren Ring wird wieder freigegeben

In München wurde eine wichtige Fußgängerbrücke über dem Mittleren Ring wegen Schäden vorsorglich geschlossen. Erste Untersuchungen sind nun abgeschlossen, die Brücke wird wieder freigegeben.
von  Anna-Maria Salmen, André Wagner
Die Brücke führt direkt am Westportal des Brudermühltunnels über die Straße und ist eine wichtige Möglichkeit zur Querung für Fußgänger und Radfahrer an dieser vielbefahrenen Stelle.
Die Brücke führt direkt am Westportal des Brudermühltunnels über die Straße und ist eine wichtige Möglichkeit zur Querung für Fußgänger und Radfahrer an dieser vielbefahrenen Stelle. © Tobias Singer

München - Seit dem 13. November war die Fuß- und Radverkehrsbrücke am Westportal des Brudermühltunnels gesperrt. Zuvor wurden bei einer Routineuntersuchung durch das Baureferat Schäden festgestellt, die vertiefte Untersuchung erforderlich machten. Diese haben nun ergeben, dass die Standsicherheit der Brücke über dem Mittleren Ring in Sendling gewährleistet ist und diese wieder freigegeben werden kann. Allerdings wird die Nutzungsbreite der Brücke zunächst vorsorglich auf 2,50 Meter reduziert. „Damit keine Fahrzeuge auf die Brücke fahren“, teilt ein Sprecher des Baureferats der AZ auf Nachfrage mit.

In den nächsten Wochen sind noch weitere Untersuchungen an der Brücke vorgesehen. Unter anderem wird ein Monitoring-System mit Sensoren installiert, das eine Fernüberwachung ermöglicht.

Die Bedarfsampel über die Brudermühlstraße, die kurzfristig installiert wurde, bleibt bis auf Weiteres in Betrieb.

Müsste der Brudermühltunnel wegen eines Brückeneinsturzes gesperrt werden, gäbe es Chaos. Der Zustand der Brücke wird aktuell geprüft. Für die Fußgänger und Radfahrer wurde eine schnelle Lösung gefunden.
Müsste der Brudermühltunnel wegen eines Brückeneinsturzes gesperrt werden, gäbe es Chaos. Der Zustand der Brücke wird aktuell geprüft. Für die Fußgänger und Radfahrer wurde eine schnelle Lösung gefunden. © IMAGO

Haarrisse an der Oberfläche der Brücke entdeckt: Was unternommen wurde

Bei den im November 2024 festgestellten Schäden handelte es sich um Haarrisse an der Oberfläche, die kleiner als ein Millimeter und mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Um die Ursache für die Schäden abzuklären, wurde ab Montag, 25. November, der Beton in einem ersten Schritt an zwei Stellen geöffnet. Mithilfe von Kernbohrungen wurden Materialproben entnommen und geprüft, ob Feuchtigkeit oder Tausalz in die Risse eingedrungen sind. Außerdem sollten die Hohlräume im Brückenüberbau untersucht werden. 

Die Verkehrsflächen unterhalb der Brücke einschließlich der Fahrbahnen des Mittleren Rings waren von den Untersuchungen nicht betroffen.

Aus Sicherheitsgründen wurde die Fußgängerbrücke ab Mitte November gesperrt. Da es immer wieder vorkommt, dass unerlaubt Kraftfahrzeuge über die Fußgängerbrücken fahren, obwohl diese weder verkehrlich noch statisch dafür ausgelegt sind, installiert das Baureferat nun Poller vor der Brücke.

Weil die Fußgängerbrücke über der Brudermühlstraße gesperrt war– hier im Hintergrund zu sehen –, hat die Stadt kurzfristig eine Lösung gefunden. Eine Rufampel ein paar Meter unterhalb der maroden Brücke. Die soll auch nach der Freigabe der Brücke weiter in Betrieb bleiben.
Weil die Fußgängerbrücke über der Brudermühlstraße gesperrt war– hier im Hintergrund zu sehen –, hat die Stadt kurzfristig eine Lösung gefunden. Eine Rufampel ein paar Meter unterhalb der maroden Brücke. Die soll auch nach der Freigabe der Brücke weiter in Betrieb bleiben. © Tobias Singer

Um Fußgängern Umwege zu ersparen – Stadt installiert provisorische Ampelanlage 

Um für die Fußgänger die wegen der gesperrten Brücke notwendigen Umwege zu minimieren, hatte das Baureferat in Abstimmung mit dem Mobilitätsreferat auf Höhe der Brücke eine provisorische Ampelanlage installiert. Diese ermöglicht die gefahrlose Überquerung der Brudermühlstraße für den Zeitraum der Brückensperrung. Diese Ampelanlage soll trotz Freigabe der Brücke weiterhin in Betrieb bleiben.

Am frühen Morgen des 11. September 2024 stürzte in Dresden ein Teil der bekannten Carolabrücke ein. Verletzt wurde dabei niemand, dennoch machte der Vorfall hellhörig. Eine Sperrung am Brudermühltunnel hätte wohl ein stadtweites Verkehrschaos zur Folge. Erst im Februar hatten sich die Auswirkungen gezeigt: Damals prallte ein Fernbus gegen die Fahrbahnabtrennung. 150 Liter Diesel liefen aus, der Tunnel musste mehrere Stunden lang gesperrt werden. Dadurch kam es zu massiven Beeinträchtigungen im Münchner Verkehr. 

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