Erste Bauruine ist verkauft: Investor aus München schnappt sich Benko-Immobilie mit 100 Millionen Preisschild

München - Die Gläubiger von René Benkos Pleite-Unternehmen Signa fordern Milliarden Euro zurück, dafür sollen nun die Immobilien aus dem zusammengebrochenen Konzern sukzessive verkauft werden. Jetzt hat in München offenbar die erste Immobilie einen Käufer gefunden.
Nach Informationen des englischen Branchendiensts "React News" hat ein Münchner Unternehmer die Signa-Immobilie in der Rosenstraße 8 erworben. In dem Gebäude war bis 2022 das Stammhaus des Büroartikelhändlers Kaut Bullinger, der seine Waren mittlerweile nur noch über einen Onlineshop vertreibt.

Münchner kauft Kaut-Bullinger-Haus für 85 Millionen Euro
Laut Bericht handelt es sich bei dem Käufer um einen Projektentwickler und Rechtsanwalt aus München, der bereits mehrere Wohnungsbauprojekte realisiert und einen großen Bestand an Sozialwohnungen hat. Auf AZ-Anfrage reagierte er nicht. "React News" berichtet, der Münchner habe das Haus für 85 Millionen Euro gekauft.
Die Signa war nicht lange Eigentümerin des Gebäudes, sie hatte es erst im Mai 2021 erworben. Eigentlich wollte Benkos Immobilienkonzern die Immobilie komplett neu als Bürohaus entwickeln und um ein Stockwerk erweitern. Nach Fertigstellung des Projekts "Romy" waren nur noch 1150 Quadratmeter für Einzelhandelsflächen vorgesehen, 3100 Quadratmeter sollten Bürofläche werden.
Investoren für Benko-Immobilien dringend gesucht
Im Februar 2023 begannen Bauarbeiter das Gebäude ganz in der Nähe vom Marienplatz zu entkernen. Doch dann geriet die Signa zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten. Im Mai 2023 bot sie die Immobilie überraschend zum Verkauf an: für 100 Millionen Euro.

Neue Investoren werden auch für die Benko-Immobilien Alte Akademie, das Areal zwischen Hauptbahnhof und Stachus (ehemals Karstadt und Hertie) sowie für das Galeria-Gebäude am Rotkreuzplatz in München gesucht.