Erst Sex, dann Messerstiche mit Cutter

Ein 30-Jähriger soll auf seinen Nebenbuhler eingestochen haben – aus Unzufriedenheit. Erinnern kann sich der Mann an nichts mehr. Nur an den Sex.
John Schneider |
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Messerstecher mit Gedächtnislücke: Daniel F. im Schwurgerichtssaal.
John Schneider Messerstecher mit Gedächtnislücke: Daniel F. im Schwurgerichtssaal.

Ein 30-Jähriger soll auf seinen Nebenbuhler eingestochen haben – aus Unzufriedenheit. Erinnern kann sich der Mann an nichts mehr. Nur an den Sex.

MÜNCHEN Er kann sich an nichts mehr erinnern. Außer an den Sex. Daniel F. (30) steht vor dem Münchner Landgericht. Er soll am 2. Juli 2011 nach einem Schäferstündchen mit einer jungen Frau auf einem Parkplatz den Freund(42) der 25-Jährigen angegriffen und mit einem Cuttermesser schwer am Hals verletzt haben. Für Staatsanwältin Elisabeth Ehrl ist das versuchter Mord.

„Ich bin ein friedfertiger Mensch. Wenn ich etwas gemacht habe, dann bestimmt aus Notwehr”, erklärte Daniel F. in der Vernehmung am Morgen danach. Da wirkte F. auf den Kripo-Beamten bereits wieder völlig unauffällig und nüchtern. Dabei will der Münchner am Tag zuvor etwa acht Halbe Bier getrunken und einen Joint geraucht haben.

Die Arbeit als Dachdecker war an diesem Tag wegen Regens ausgefallen. Stattdessen besuchte Daniel F. einen Bekannten, trank dort die ersten beiden Biere und ließ sich dann beim Kiosk am S-Bahnhof Trudering absetzen.

Irgendwann setzte er sich dort zu ein paar Leuten an den Biergarten-Tisch, irgendwann begann er mit der jungen Frau am Tisch zu flirten und zu knutschen. Und irgendwann verschwanden die beiden um die Ecke.

 


Laut Anklage soll Daniel F. zwei Stunden später dem Freund seiner Sex-Partnerin auf dem Parkplatz eröffnet haben, dass er gerade mit dessen Freundin Sex gehabt hatte. Gleichzeitig habe er unbemerkt ein Teppichmesser heraus gezogen und ihm zwei Mal in den Hals gestochen. Dann habe er das Messer noch einmal quer über den Hals seines Opfers bis zum linken Ohr gezogen. Das Opfer überlebte.

Die Ankläger glauben, dass Daniel F. zustach, weil er mit seinem Leben unzufrieden war. Die Beziehung zur Mutter seines siebenjährigen Sohnes war vor zwei Jahren gescheitert. Statt sich zu kümmern, habe er zehn Stunden täglich mit Computerspielen verbracht. „Das hat ihr nicht gefallen.”
Der Prozess wird fortgesetzt.

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