Erpressungsfall Klatten – Prozess gegen Schweizer beginnt am 9. März

Der Prozess gegen den mutmaßlichen Erpresser der Münchner Quandt-Erbin und Milliardärin Susanne Klatten beginnt am 9. März. Klatten-Erpresser Helg Sgarbi soll von vier Frauen 9,4 Millionen Euro ergaunert haben.
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MÜNCHEN - Der Prozess gegen den mutmaßlichen Erpresser der Münchner Quandt-Erbin und Milliardärin Susanne Klatten beginnt am 9. März. Klatten-Erpresser Helg Sgarbi soll von vier Frauen 9,4 Millionen Euro ergaunert haben.

Es wird der Sensationsprozess des Jahres – und er wird Einblick geben in das Gefühls- und Liebesleben von Susanne Klatten. Die Münchner Milliardärin war 2007 auf den Schweizer Gigolo Helg Sgarbi (44) hereingefallen, der sie erpresste. Ab 9. März steht er vor dem Landgericht München I. Die Anklage lautet auf Betrug und Erpressung.

Im Lanserhof bei Innsbruck, einem Wellness-Refugium für gestresste Gutbetuchte, machte sich Sgarbi im Juli 2007 an die verheiratete Quandt-Erbin und dreifache Mutter heran. Sie tauschten Telefonnummern. Von einem Rendezvous wollte Susanne Klatten zunächst aber nichts wissen. Doch Helg Sgarbi ließ nicht locker. Er reiste ihr sogar in den Familienurlaub an der Côte d'Azur hinterher.

Bei dem intimen Rendevous lief eine Videokamera

Seine charmante Art und Beharrlichkeit verfehlten nicht ihre Wirkung. Im August traf sich das Paar im Holiday Inn in Schwabing. Was die Milliardärin nicht ahnte: Bei dem intimen Rendezvous lief heimlich eine Videokamera. Die Milliardärin und der Gigolo trafen sich später noch öfter – mal in Hotels, mal in einer Wohnung.

Als Sgarbi sicher war, dass die Milliardärin angebissen hatte, ließ er die Katze aus dem Sack: Er brauche dringend 7,5 Millionen Euro und tischte ein rührselige Geschichte auf: Er sei im Auftrag der Schweizer Regierung in den USA gewesen. Dabei habe er in Florida ein Mädchen angefahren. Das Kind sei seitdem querschnittgelähmt und sitze im Rollstuhl. Weil er sich einen Prozess in den Staaten nicht leisten könne, müsse er sich freikaufen.

Klatten machte Schluss - und ging zur Polizei

Susanne Klatten zögerte, doch der Gedanke, einem Kind zu helfen, ließ ihr Misstrauen schwinden. Sie gab ihm die Millionen.

Als der Gigolo später weiter 14 Millionen forderte, machte Klatten Ende 2007 Schluss, sie beichtete die Affäre ihrem Mann und ging zur Polizei. Sgarbi sitzt in Stadelheim. Vier Frauen soll er erpresst haben. Falls S. kein Geständnis ablegt, müssen Klatten und die übrigen Opfer als Zeugen vor Gericht aussagen.

Ralph Hub

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