Erpressung: Professor 27 Stunden gefesselt
MÜNCHEN - Das vermeintliche Entführungsopfer war selber Teil des Plans: Drei Tschechen haben einen Münchner Geschäftsmann (54) in seiner Harlachinger Wohnung überfallen und um 20.900 Euro erleichtert.
Der Wissenschaftler war 27 Stunden gefesselt und geknebelt worden. Seinen Freund hatten zwei der Männer gefesselt abtransportiert. Unter diesem Eindruck rückt das Opfer alles Bargeld in der Wohnung heraus und überweist schließlich noch 17000 Euro auf das Konto des vermeintlich Entführten.
Dass die drei unter einer Decke steckten, ahnte der 54-Jährige nicht. Während einer der Täter noch flüchtig ist, wurde in weiterer Komplize dabei erwischt, wie er wenige Tage später noch mehr Lösegeld in München abholen wollte. Pavel J. (30) sitzt seit gestern wegen Beihilfe zu versuchter räuberischer Erpressung auf der Anklagebank.
Seine Spezl Bohumil H. (23) und Petr H. (22) erwarten noch höhere Haftstrafen. Sie müssen sich wegen Menschenraub und Erpressung verantworten. Alle drei sind geständig. Bohumil H. erklärte: „Ich schäme mich.“
Er hatte Bernd S. im Dezember 2008 kennen gelernt. Man traf sich regelmäßig. Der Unternehmer unterstützte ihn mit 65000 Euro. Doch das war nicht genug. Am 28. Februar 2010 übernachtete der junge Mann wieder in Harlaching. Er ließ um 3 Uhr nachts seine Komplizen in die Wohnung, die das schlafende Opfer überwältigten.
jot
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