Erpressung mit Porno: Ex zum Sex gezwungen

MÜNCHEN - Sex mit zwei Männern: Der Angeklagte Roland S. soll seiner ehemaligen Freundin gedroht haben, ihren privaten Porno ins Internet zu stellen, wenn sie nicht auch mit ihm ins Bett geht. Jetzt steht der 38-Jährige wegen Nötigung vor Gericht.
Taucher Roland S. (38, Identität geändert) soll mit einem Privat-Porno seine Ex-Freundin, die auf dem Streifen mit zwei anderen Männern intim ist, zum Geschlechtsverkehr gezwungen haben: „Sonst stelle ich den Film ins Internet.“
Jetzt stand Roland B. wegen Nötigung vor dem Münchner Amtsgericht. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Sechs Mal habe er sie im Juni 2008 mit dem Porno zum Geschlechtsverkehr gezwungen. Verteidiger Joachim Schwarzenau: „Die Vorwürfe werden bestritten.“ Sieben Jahre war das Paar zusammen. Sabine H. (34, Identität geändert) brachte zwei Kinder aus erster Ehe mit in die Beziehung. Sie wohnten gemeinsam in einem Haus. „Es war eine schöne Zeit“, erinnert sich Roland S. Im Bett sei man sehr experimentierfreudig gewesen.
Im April 2007 dann die Trennung. Roland S.: „Beim Auszug im August 2008 machte mir die Mutter von Sabine schwere Vorwürfe, dass ich eine Mutter mit zwei Kindern einfach alleine lassen würde.“ Der Angeklagte erzählte der Mutter, dass ihre Tochter ihn hätte abblitzen lassen und andere Männer hätte: „Da gibt es ein Video. Die Mutter hat darauf bestanden, dass ich es ihr zeige. Ich habe es dann fünf Sekunden laufen lassen.“
Richter Klaus-Dieter Hartleb wollte wissen, woher denn das Video stamme. Roland S. war nach der Trennung von Sabine H. mit einer Clique in einer Pension am Walchensee: „Wir haben uns Tauchfilme angeschaut. Auf einem war ich mit Sabine zu sehen. Einer meinte, dass er sie kennen würde und gab mir die DVD.“ Inhalt: Sabine H. saß auf einem Mann und ein anderer stand vor ihr.
Vor Gericht bestätigte sie die Anklage. Meinte aber, dass der flotte Zweier nur einmalig gewesen sei. Dies widerlegte Verteidiger Schwarzenau durch den E-Mail-Verkehr der Zeugin. Sie soll heftig mit Männern geflirtet haben. Der Prozess wird am 21. April fortgesetzt. Die Eltern von Sabine H. werden noch zu dem Video befragt. Torsten Huber