Kommentar

Erneute "Notbremse" in München: Unerklärlicher Fehler, richtige Entscheidung

Die Datenpanne am Sonntag hätte nicht passieren dürfen – dass die Stadt die "Notbremse" zieht, ist dennoch die einzig richtige Entscheidung, meint AZ-Digital-Redakteur Lukas Schauer.
von  Lukas Schauer

Ab Mittwoch gelten in München wieder die verschärften Corona-Regeln: Die Stadt hat die "Notbremse" gezogen, und damit auch die richtige Konsequenz aus der Datenpanne vom Wochenende.

Es ist nebenbei bemerkt eigentlich unerklärlich, warum nach über einem Jahr Pandemie derartige Übermittlungsfehler überhaupt immer noch passieren können. Und die Panne zeigt, wie unflexibel und ungelenk das starre Festhalten an Inzidenzwerten in der Bayerischen Landesverordnung ist. Der Parameter "Inzidenz" mag richtig sein – wenn das Meldesystem aber nicht funktioniert, verliert es an Glaubwürdigkeit und Nachvollziehbarkeit.

Das gilt ebenso für die zeitlichen Abläufe: München hat jetzt innerhalb von 14 Tagen zu-, auf- und wieder zugesperrt. Der Effekt der ersten Maßnahme war also überschaubar. Das lag auch an Ostern: hätte man nicht nach drei Tagen wieder gelockert, weil die (falschen) Feiertagszahlen das hergaben, sondern die erste "Notbremse" weiter gelten lassen, wäre die Inzidenz nun möglicherweise unter der 100er-Grenze – und die Stadt damit weit weg von erneut verschärften Maßnahmen.

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