Ermittlungen gegen Ukrainer wegen NS-Verbrechen

Der Justiz in München steht möglicherweise ein weiterer Kriegsverbrecher-Prozess bevor. Parallel zum Verfahren gegen den mutmaßlichen NS-Wachmann John Demjanjuk ist ein weiterer Ukrainer ins Visier der Ermittler geraten.
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John Demjanjuk
dpa John Demjanjuk

MÜNCHEN - Der Justiz in München steht möglicherweise ein weiterer Kriegsverbrecher-Prozess bevor. Parallel zum Verfahren gegen den mutmaßlichen NS-Wachmann John Demjanjuk ist ein weiterer Ukrainer ins Visier der Ermittler geraten.

Eine Sprecherin der Münchner Staatsanwaltschaft bestätigte am Samstag einen Bericht der „Süddeutschen Zeitung“, wonach die Behörde wegen Mordverdachts gegen einen heute in den USA lebenden 88-jährigen Mann ermittelt.

Der Ukrainer soll 1942 als „Hilfspolizist“ der Deutschen in der besetzten Stadt Lemberg mindestens einen Juden erschossen haben. Die Staatsanwaltschaft prüfe nun, ob die Beweise für einen Haftbefehl und eine spätere Mordanklage ausreichend seien. Nach derzeitigem Stand scheine ein dringender Tatverdacht gegeben. Der 88-Jährige bestreitet dem Bericht zufolge die Anschuldigungen.

Die für NS-Verbrechen zuständige Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen in Ludwigsburg habe den Fall im Sommer vergangenen Jahres auf den Tisch bekommen, berichtete die Zeitung. Sie habe ihren Abschlussbericht jetzt an die Münchner Ankläger weitergeleitet. Ähnlich wie im Fall Demjanjuk könne dem Verdächtigen nach Ausstellung eines Haftbefehls die Abschiebung aus den USA drohen.

Demjanjuk, ebenfalls gebürtiger Ukrainer, soll 1943 bei der Ermordung von 27 900 Juden in den Gaskammern des Vernichtungslagers Sobibor geholfen haben. Sein Prozess begann im vergangenen Herbst.

dpa

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