Ermittlungen gegen Call-Center-Betrügerbande
München - In der Mitte des Jahres 2013 wurde von einem 32-jährigen Münchner mit türkischer Herkunft eine GmbH mit Sitz in München gegründet. Bei dieser Firma handelt es sich um eine sogenannte Briefkastenfirma. Von einem türkischen Call-Center aus wurden dann ab Juni 2013 Drohanrufe im gesamten deutschen Bundesgebiet durchgeführt.
Die Anrufer behaupteten dabei, dass die Angerufenen bereits vor Jahren an Gewinnspielen teilgenommen hätten. Aus dieser Gewinnspielteilnahme würden nun noch offene Forderungen bestehen und ihr Unternehmen könne nun dafür sorgen, dass sie gegen Zahlung einer Nachnahmegebühr aus dieser Liste gestrichen werden. Damit wären dann auch die Forderungen beglichen. Diese Anrufe wurden bei den späteren Geschädigten, deren Altersdurchschnitt bei weit über 70 Jahren liegt, mehrmals am Tag durchgeführt.
Tatsächlich erschien auch tags darauf ein Postbote mit einer Nachnamesendung in Form eines blauen oder roten Briefkuverts. In der Hoffnung, dass die lästigen Anrufe nun beendet sind, wurden diese Nachnamesendungen dann auch von den meisten Personen bezahlt. Die Höhe dieser Nachnamezahlung lag in der Regel zwischen 150 und 260 EURO. Dazu befand sich im Briefkuvert ein belangloses Schreiben mit Angabe der Münchner Firma und einer Telefonnummer, unter der jedoch niemand erreicht werden konnte.
Die Betrügerbande war mit ihrer Masche bis Dezember 2014 tätig. Die Anzahl der Geschädigten beläuft sich auf ca. 2.000 Personen. Der Gesamtschaden beläuft sich mittlerweile auf eine hohe 6-stellige Summe. Durch das Kommissariat 76 beim Polizeipräsidium München konnten zu dieser Tat acht Beschuldigte ermittelt werden. Die Ermittlungen in dieser Sache dauern an.
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