Ermittler: Mutmaßliche Rechtsterroristin mit Kontakt zu NSU

Im Prozess gegen eine mutmaßliche Rechtsterroristin am Oberlandesgericht München haben weitere Zeugen von Kontakten der Frau in die rechte Szene und in das Umfeld der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) berichtet. So seien sowohl briefliche als auch persönliche Kontakte zu den verurteilten NSU-Unterstützern Ralf Wohlleben und André E. nachzuweisen, sagte ein Kriminalpolizist am Donnerstag. Das gehe unter anderem aus Fotos, Einträgen in einem Notizbuch der Angeklagten und im Handy und aus Daten hervor, die in einem Auto-Navigationsgerät gespeichert waren.
von  dpa
Eine Justitia an einem Gerichtsgebäude.
Eine Justitia an einem Gerichtsgebäude. © Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Aufnahmen einer als Zeugin geladenen Fotojournalistin zeigten zudem, dass sich die Mittfünfzigerin in Kleidung mit Parteilogo bei Demonstrationen der neonazistischen Partei "Der III. Weg" als Ordnerin engagierte. Auf den Fotos steht sie auch in unmittelbarer Nähe zum Parteivorsitzenden Klaus Armstroff - er wird an diesem Freitag als Zeuge erwartet.

Der Heilpraktikerin aus Lauf bei Nürnberg wird vorgeworfen, Grußkarten mit Todesdrohungen und Munition an Lokalpolitiker und einen Moscheeverein verschickt zu haben. Danach soll sie untergetaucht sein mit dem Ziel, Anschläge zu begehen. Die Anklage lautet unter anderem auf Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

© dpa-infocom, dpa:210617-99-32736/2

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