Erinnern an jüdische Münchner mit sechs neuen Stolpersteinen

Am Ägyptischen Museum sind weitere Stolpersteine verlegt worden.
Eva von Steinburg |
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Terry Swartzberg von der Stolperstein-Initiative München
Terry Swartzberg von der Stolperstein-Initiative München © privat

München - Sechs neue Stolpersteine sind am Freitag in der Maxvorstadt und in Schwabing verlegt worden. Um 9 Uhr etwa vor dem Ägyptischen Museum in der Gabelsbergerstraße 35 und im Gelände - auf staatlichem Grund.

Ehrung der liberalen jüdischen Gemeinde

Mit Musik und Gebeten ehrte Kantor Nikola David von der Liberalen jüdischen Gemeinde die jüdischen Münchnerinnen und Münchner, die vor dem Zweiten Weltkrieg in Häusern gelebt hatten, die hier standen.

Darunter etwa die jüdische Familie Cohen, die bis zu ihrer Flucht in die Emigration nach England hier wohnte. Vater Markus Cohen hatte einen Uhrengroßhandel und vermietete außerdem Zimmer in der Georgenstraße.

27. Januar: Internationaler Holocaust-Gedenktag

Anlass für die Verlegung mit Feierstunde war der Internationale Holocaust-Gedenktag. Am Freitag vor 78 Jahren wurde das Konzentrationslager Auschwitz befreit.

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Auf städtischen Grund werden in München keine Stolpersteine gesetzt. Die Stadt hat einst lange um ihre eigene Form des Gedenkens gerungen: die Erinnerungszeichen. An Hauswänden oder an Stelen werden diese Plaketten zur Erinnerung an Opfer des NS-Regimes auf Augenhöhe angebracht.

"Es gab sechs Millionen Holocaust"

Bei staatlichem Grund liegt die Entscheidung bei der Einrichtung. "Das Ägyptische Museum hat sich entschlossen, die Erinnerungskultur durch Stolpersteine zu unterstützen. Die Entscheidung wird vom Freistaat toleriert", erklärt Terry Swartzberg von der Stolperstein-Initiative München. "Es gab nicht nur den Holocaust. Es gab sechs Millionen Holocausts. Jedes Opfer erfuhr Verfolgung und Mord als eigenen Holocaust", sagt Swartzberg. "Mit der Verlegung der Stolpersteine am heutigen Tag gedenken wir der sechs Millionen Menschen."

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2 Kommentare
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  • Lackl am 28.01.2023 21:33 Uhr / Bewertung:

    Es gibt eigentlich genug Gedenkstätten, - tafeln,- Straßen,- Plätze. Dokuzentren usw.
    Man kanns auch übertreiben, wenn fast in jeder Straß da irgend was gemacht werden soll.
    Fast jedes Land hat irgend was in seiner Geschichte arg verbrochen: Die Amerikaner mit ihren Ureinwohnern, Frankreich in Indochina und Nordafrika, Belgien im Kongo England in Südafrika, Indien und China, Spanien in Südamerika und und und...
    Aber nur bei uns wir so arg übertrieben.

  • Der wahre tscharlie am 29.01.2023 22:48 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Lackl

    Es ist schon eine moralische Frage, das Gedenken an den Holocoust wach zu halten. Insbesonders da es fast keine Zeitzeugen gibt.
    Und Deutschland hat einen Weltkrieg angezettelt und damals mit deutscher Gründlichkeit die Vernichtung der Juden betrieben.
    Und das sollten wir Deutschen niemals vergessen. Insbesonders, da die Rechten versuchen, wieder stark zu werden. Unabhängig von der Äußerung eines deutschen Politikers.

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