"Er hat nie viel mit uns gesprochen"

Kollegen beschreiben den Angeklagten im Mordfall Krailling als Einzelgänger
von  Torsten Huber

MÜNCHEN Richtig schlecht redet keiner der Kollegen von der Poststelle in Feldafing über den Angeklagten Thomas S. (51), der seine beiden Nichten Chiara († 8) und Sharon († 11) getötet haben soll (AZ berichtete).

„Er hat sich nie viel mit uns unterhalten. Er wollte nur schnell mit der Arbeit fertig werden. So schnell wie Thomas war keiner. Wenn wir mit unserer sortierten Post los sind, war der mit seinem Gebiet fast fertig”, erinnerte sich die Auszubildende Hedwig M.(22). Richtig Streit mit ihm habe es nie gegeben. Hedwig M : „Er hatte einmal eine Auseinandersetzung mit dem Teamleiter. Da ging es um die Postverteilung.”

Postler Christian Sch. (43): „Er war ruhig, hat seine Arbeit gemacht. An Weihnachtsfeiern und Grillfesten hat er sich nie beteiligt.” Die Kollegen wussten, dass S. eine Familie und vier Kinder hat. „Ein Bub war leberkrank. Ihn hat er oft zur Arbeit mitgebracht. Er saß dann am Laptop im Aufenthaltsraum oder spielte draußen”, erinnerte sich Christian Sch., der den Angeklagten über Wochen mit dem Auto zur Dienststelle mitgenommen hat: „Benzingeld hat er nicht gegeben. Das hat er mit anderen auch gemacht.”

Nach der Tat fiel den Kollegen auf, dass Thomas S. an Nase und Hand Wunden mit Pflaster verdeckt hatte. Kampfspuren aus der Tatnacht zum 24. März 2011? 

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