Epileptischer Anfall: Münchnerin verursacht Serienunfall und kommt verletzt ins Krankenhaus

München - Eine 61-jährige Frau hat in ihrem Fiat am Dienstagnachmittag am Maximilianeum einen Krampfanfall erlitten und einen schweren Unfall verursacht. Die Polizei ermittelt gegen die Frau wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Die Münchnerin hat zwar noch einen Führerschein, hätte aber wegen ihrer Epilepsie derzeit offenbar nicht mit einem Auto fahren dürfen.
Krampfanfall am Steuer: Münchnerin kommt mit Verletzungen ins Krankenhaus
Die 61-Jährige war nach Polizeiangaben auf der Max-Planck-Straße in Richtung Einsteinstraße unterwegs. Gegen 16.40 Uhr geriet sie aus zunächst unbekannten Gründen auf die Gegenfahrbahn. Der Fiat kollidierte mit einer Fußgängerampel, die aus der Verankerung gerissen wurde.
Das Auto schleuderte auf eine Trambahnhaltestelle zu, an der ein Mann gerade auf die Straßenbahn wartete. Er hatte Glück im Unglück, denn der Fiat touchierte ihn lediglich leicht. "Der Mann blieb deshalb unverletzt", sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag.
Unfall am Maximilianeum: Rund 30.000 Euro Schaden
Der Fiat krachte anschließend in zwei geparkte Autos, die erheblich beschädigt wurden. Auch die Fußgängerampel ist nach Polizeiangaben nicht mehr funktionsfähig. Der Gesamtschaden wird auf über 30.000 Euro geschätzt.
Die Fiat-Fahrerin wurde bei dem Unfall verletzt. Sanitäter versorgten sie und brachte sie anschließend in ein Krankenhaus. Während der Unfallaufnahme erfuhren die Polizisten, dass die Frau an Epilepsie leidet und offenbar ein plötzlich auftretender Krampfanfall am Steuer der Auslöser für den Serienunfall war.
Epilepsie am Steuer und die Folgen: Schwierige Rechtslage
Die Münchnerin befinde sich wegen ihrer Epilepsie in ärztlicher Behandlung. Üblicherweise erhalten Epileptiker dabei Medikamente, sogenannte Anfallssuppressiva. Es gibt aber auch alternative Behandlungsmethoden wie Epilepsiechirurgie, Neurostimulatoren (Schrittmacher) oder spezielle Diäten, die das Risiko von Anfällen minimieren sollen.
Die Behandlung der 61-Jährigen sei aber noch nicht abgeschlossen, hieß es am Dienstag bei der Polizei. Die Münchnerin ist noch in Besitz eines Führerscheins, hätte aber wegen ihrer Krankheit derzeit nicht Auto fahren dürfen, sagt Polizeisprecher Sven Müller. Die Verkehrspolizei ermittelt deshalb gegen die Frau wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr.
Bei ähnlichem Unfall gab es einen Todesfall
Im April 2015 kam es an der Oper ebenfalls wegen eines epileptischen Anfalls des Fahrers zu einem Unfall. Ein 24-Jähriger hatte damals die Kontrolle über seinen Audi verloren. Er rammte ein anderes Auto und schleuderte dann in zwei Passanten. Eine 65-Jährige aus dem Landkreis Starnberg kam dabei ums Leben.