Entgleister Meridian-Zug an der Hackerbrücke in München: Ursache noch unklar

An der Hackerbrücke ist am Freitagnachmittag ein Meridian-Ersatzzug entgleist. 100 Passagiere mussten in Sicherheit gebracht werden. Am Samstag war die Ursache weiter unklar. Ermittelt wird laut Polizei "insbesondere in die Richtung eines technischen Defekt". Die Zugwaggons sind inzwischen geborgen. Der Zugverkehr normalisiert sich, die Instandsetzung des Gleisbetts hat begonnen.
München - Der kurz vor dem Münchner Hauptbahnhof entgleiste Regionalzug ist geborgen worden. Mehrere Spezialfahrzeuge und ein Kran waren am Samstag im Einsatz und hoben die Waggons wieder auf das Gleis, wie die Deutsche Bahn am Samstag mitteilte. Am Nachmittag konnten sie abgeschleppt werden.
Die Bergung des Zuges hatte am Samstagmorgen begonnen. Diese gestaltete sich wegen der Vielzahl an Gleisen und Oberleitungen vor dem Münchner Hauptbahnhof schwierig. Für den Einsatz des Spezialkrans waren Anpassungen an den Oberleitungen notwendig.
Der Regionalzug war am Freitagnachmittag kurz nach dem Verlassen des Münchner Hauptbahnhofs an der Hackerbrücke entgleist. Die Deutsche Bahn teilte mit, es habe einen Leichtverletzten gegeben. Laut Feuerwehr erlitten fünf Menschen einen leichten Schock. Die Feuerwehr hatte den etwa 100 Fahrgästen über Leitern aus dem Zug geholfen und sie zum Holzkirchner Flügelbahnhof geleitet.
Bergungsarbeiten fertig - Instandsetzung von Schienen nötig
Nach Angaben der Bahn können seit dem frühen Samstagabend erste Züge aus und in Richtung Südosten nun wieder auf regulärem Wege verkehren. Seit kurzem seien wieder eingeschränkt Fahrten zwischen dem Hauptbahnhof und München Ost möglich. Einzelne Züge werden aber weiterhin umgeleitet oder enden am Ostbahnhof.
"Wegen der Instandsetzung von beschädigten Gleisanlagen im Bereich München Hbf kann es vereinzelt zu Verzögerungen kommen", teilte die Bahn am frühen Abend konkret mit. "Bitte informieren Sie sich vor Reiseantritt."
Die Instandsetzung der beschädigten Teile werde voraussichtlich mehrere Tage dauern. "Nach derzeitigem Stand sind drei Weichen beschädigt", sagte ein Sprecher der Deutschen Bahn zudem am Samstag. Kaputte Bahnschwellen und auch Schienen müssten in den nächsten Tagen ausgetauscht werden.
Zug in München entgleist: Ursache weiter unklar
Die Ursache war auch am Samstag weiter unklar. "Wir ermitteln insbesondere in die Richtung eines technischen Defekt", sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Am Zug und am Oberbau entstand laut der Bundespolizei erheblicher Sachschaden. Derzeit werde von einem Schaden in Höhe eines höheren sechsstelligen Betrages ausgegangen, so der Stand vom Samstag.
Meridian-Zug springt an Hackerbrücke aus den Gleisen
Nach Angaben eines Sprechers der Bundespolizei vom Freitag hatte sich der Unfall direkt an der Hackerbrücke ereignet, der Zug sprang dort aus den Schienen. Von den sieben Waggons seien an zweien im hinteren Teil Räder aus den Gleisen gesprungen, so der Sprecher nach ersten Erkenntnissen.
Ein Sprecher der Bayerischen Oberlandbahn, zu der der Meridian gehört, sagte, der entgleiste Zug sei kein eigenes Meridian-Fahrzeug, sondern ein Ersatzzug eines anderen Unternehmens. Dieser Ersatzzug fahre aber schon seit dem Frühjahr im Auftrag des Meridian, und bislang habe es keine Probleme gegeben.
Reparaturarbeiten dauern mehrere Tage
Am Sonntag hat die Instandsetzung des beschädigten Gleisbetts begonnen. Es würden an drei beschädigten Weichen unter anderem Schienen, Schwellen und Weichenantriebe repariert oder ausgetauscht, teilte die Deutsche Bahn am Sonntag mit. Die Reparaturarbeiten sollen mehrere Tage dauern.
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