Englischer Garten: Tunnel sind teuer, aber grün
Die Aufenthaltsqualität soll erhöht werden. Wahrscheinlich haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, diesen Satz schon häufig in der AZ gelesen. Denn bei praktisch allen Verkehrsprojekten nennen die Grünen das als ihr oberstes Ziel. Seltsamerweise ist das beim Englischen-Garten-Tunnel kein Argument.
Wo ist die Logik?
Dabei könnte der Tunnel die Aufenthaltsqualität dermaßen erhöhen, wie es wohl kein Schanigarten in der Innenstadt jemals erreichen könnte. Allerdings scheint es, als hätten die Grünen zu große Angst, dass sie mit dem Tunnel gleichzeitig den Autofahrern einen Gefallen tun könnten.
Dabei würden dort längst nicht nur faule Kapitalisten ihren Zweitwagen spazierenfahren, sondern in dem Tunnel wären auch Lieferanten, Handwerker und Familien unterwegs, die wohl auch in 20 Jahren nicht auf ihr Auto verzichten können.
Es würde sich lohnen!
Überhaupt profitieren von Tunneln nicht nur Autofahrer: Zwischen Milbertshofen und Schwabing sind die Anwohner froh, dass der Mittlere Ring in den Untergrund verlegt wurde, und dass sie durch den Petuelpark spazieren können. Natürlich verschlingen Tunnel viel Geld. Allein der Petueltunnel hat rund 205 Millionen Euro gekostet. Dass es sich gelohnt hat, bezweifelt heute trotzdem niemand.