Tiertafel München: Engagement für Tiere und ihre Halter
Andrea de Mello, Gründerin der Tiertafel München, gehört zu unserer Fach-Jury, die die Gewinner der Fotoaktion "Wie Hund & Katz?" wählen. Die 53-Jährige mit großem Herz für Mensch und Tier berichtet im AZ-Interview von ihrem unermüdlichen Engagement sowie dem der Helfer und Spender.
AZ: Wie geht es aktuell bei der Tiertafel?
ANDREA DE MELLO: Die Lage ist seit der Gründung unverändert angespannt. Mit den aktuellen Krisen haben wir noch mehr Zulauf bekommen. 130 ukrainische Familien wurden mit aufgenommen und jetzt, mit der Erhöhung der Lebenshaltungskosten, suchen auch Menschen in Lohn und Brot verstärkt Unterstützung, da die Tierhaltung auch für sie zur Belastung wird. Selbst treue Spender können heute zum Teil nicht mehr so großzügig sein, deshalb sind wir sehr dankbar für jede Unterstützung.
Woher stammen denn genau die Spenden?
Viele kommen von Privatleuten, aber auch von Herstellern und von Händlern, ohne diese wären die 20 Tonnen im Jahr an Tiernahrung, die wir benötigen nicht bereitstellbar. Ganz wichtig ist Fressnapf. Das Unternehmen hat uns vom ersten Tag an gut unterstützt und ist ein verlässlicher Partner. Wir dürfen auch die Futterspendenboxen in den Märkten leeren. Hier können Kunden und andere, denen es zu uns zu weit ist, Spenden direkt ablegen.

Tierarztkosten können durch Spenden bezahlt werden
Bei der Tiertafel sind natürlich auch Geldspenden willkommen. Wofür werden diese denn verwendet?
Sie sind sehr wichtig, denn damit können wir die Tierarztkosten bezuschussen. Viele unserer Schätze sind zwischen sieben und zwölf Jahre alt, teilweise sind sie chronisch krank, teilweise beginnen einfach die normalen Zipperlein. Aber hohe Arztrechnungen können unsere Leute allein nicht bezahlen. Viele Tiere benötigen auch spezielles, teureres Futter, da helfen unsere allgemeinen Wundertüten nicht.
Der Weg zum Tier führt über den Menschen
Sie haben die Tiertafel vor zehn Jahren gegründet. Wer sind denn die Menschen, die Ihnen zur Seite stehen?
Das Team besteht aus zehn ehrenamtlichen Helfern, die schon lange dabei sind. Das ist großartig, Beständigkeit ist wichtig, denn es geht auch darum, Vertrauen aufzubauen. Der Weg zum Tier führt über den Menschen. Nur wenn man sich kennt, erzählen die Halter, was wirklich los ist. Es geht bei uns also um mehr, als nur die Futtertüte über den Tresen zu schieben. Wir stehen in Kontakt und kennen viele der Tiere persönlich. Die Halter und ihre Vierbeiner sind unzertrennlich, das heißt, dass die Hunde mit dabei sind bei der Abholung. Von den Katzen und anderen Tieren sehen wir Fotos.
Ein großartiger Einsatz, den Sie selbst ja auch leisten. Was motiviert Sie?
Tatsächlich bin ich Vollzeit berufstätig und bis zu 30 Stunden für die Tiertafel zusätzlich im Einsatz. Aber es ist so schön, zu sehen, dass man sofort helfen kann. Die Menschen gehen mit Futter nach Hause und ihnen ist eine Sorge genommen in diesem Moment. Es ist ein wunderbares Gefühl, gemeinsam mit den Spendern direkt wirklich etwas zu schaffen und damit der Ellenbogenmentalität etwas entgegenzusetzen.
380 Hunde werden durch die Tiertafel unterstützt
Auf dem Foto haben Sie einen Hund im Arm, wer ist das?
Das ist die Hündin Kimba, sie gehört einem Spender und kommt regelmäßig zu Besuch, sie gehört einfach dazu. Ich selbst hatte zwei Hunde, jetzt aber aufgrund der mangelnden Zeit keine eigenen mehr. Dafür gibt es nun 380 Hunde und die werden ordentlich geknuddelt.

Haben Sie schon Freundschaften zwischen den Tieren erlebt?
Ja, da gibt es sehr schöne Geschichten. Wir haben einige Halter, die haben Katzen und Hunde. Wenn man den individuellen Bedürfnissen eines jeden Tieres gerecht wird, dann können da ganz wunderbare Freundschaften entstehen.
Sie sind der Meinung, dass auch Ihre Tiere die Chance auf den Titel haben? Dann nehmen Sie teil und sichern sich gleichzeitig die Chance auf einen der vielen tollen Preise von Fressnapf.