Energiekrise: Warum wird Fernwärme so teuer?

Diese Frage sollten die Stadtwerke beantworten. Doch die Linke ist unzufrieden.
von  Christina Hertel
In Riem steht eine der wenigen Münchner Geothermie-Anlagen.
In Riem steht eine der wenigen Münchner Geothermie-Anlagen. © SWM

München - Dass die Stadtwerke die Preise für die Fernwärme so sehr und schon zum wiederholten Mal innerhalb eines Jahres verteuert haben, hält die Linke für nicht gerechtfertigt. Mit einer Fragestunde wollte die Fraktion deshalb mehr Klarheit darüber erlangen, wie die Stadtwerke (SWM) auf ihre Preise kommen.

Doch mit den Auskünften von Christian Decker, dem Leiter des Geschäftskundenvertriebs, ist die Linke alles andere als zufrieden.

Stadtwerke benötigen für Fernwärme viel Gas und Kohle

Ein Argument der Stadtwerke für den letzten Preissprung Anfang Oktober war, dass auch Erdgas und Kohle teurer geworden sind. In München wird nämlich nur 5,8 Prozent der Fernwärme durch Geothermie erzeugt. Momentan benötigen die Stadtwerke deshalb zum Großteil Gas und Kohle für die Fernwärmeproduktion.

In Stuttgart oder Nürnberg ist das auch so - trotzdem sind dort die Preise viel günstiger. Die Linke wollte wissen warum. Decker verwies darauf, dass jedes Unternehmen andere Strukturen habe.

Linken-Fraktionschef zweifelt an Aussagen

In Augsburg, Frankfurt und Dresden liegen die Preise hingegen höher. Außerdem verwies Decker darauf, dass die jüngste Preissteigerung von 17 Prozent noch drastischer hätte ausfallen können. Linken-Fraktionschef Stefan Jagel hält die Stadtwerke trotzdem für nicht aufrichtig.

Zum Beispiel seien in Ottobrunn im Münchner Südosten die Verbrauchspreise mit 82,73 Euro pro Megawattstunde wesentlich günstiger als in München, wo diese bei 180,32 Euro pro Megawattstunde liegen - obwohl dort hauptsächlich Gas zur Fernwärme-Produktion verwendet wird.

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