Energiekosten: Münchner lassen bayernweit am häufigsten die Finger von der Heizung
München - Auch wenn es während der vergangenen Pandemiejahre für viele hieß, ab ins Homeoffice, ist der Heizenergiebedarf in dieser Zeit gesunken. Das zeigt der Wärmemonitor des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Besonders auffällig in Bayern: Im Großraum München haben augenscheinlich die wenigsten das Thermostat hochgedreht.
In der bayerischen Landeshauptstadt lag der durchschnittliche Verbrauch im Jahr 2021 bei rund 105 Kilowattstunden pro Quadratmeter und damit niedriger als im Jahr zuvor, als der Verbrauch noch bei etwa 107 Kilowattstunden jährlich pro Quadratmeter gelegen hatte. Damit lag der Energieverbrauch fürs Heizen im Großraum München auch niedriger als in allen anderen Regionen Bayerns.
Heizkostenbedarf bundesweit um 0,7 Prozent gesunken
Für die Untersuchung hat das DIW Heizkostenabrechnungen von rund 250.000 Mehrparteienhäusern des Energiedienstleisters Ista ausgewertet. Laut der Analyse ist der bundesweite Heizenergiebedarf 2020, bereinigt um Temperatureffekte, um 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 2021 gab es eine weitere Abnahme um 1,5 Prozent auf rund 129 Kilowattstunden je Quadratmeter beheizter Wohnfläche.
Betrachtet wurden Gas, Heizöl, Fernwärme und Strom. Die Ausgaben fürs Heizen sanken 2020 dank damals noch niedriger Energiepreise um 3,9 Prozent zum Vorjahr und 2021 noch leicht um 0,7 Prozent. Im Schnitt gaben Haushalte 7,86 Euro je Quadratmeter beheizter Wohnfläche aus.
Der Rückgang beim Heizenergiebedarf in der Pandemie überrasche, sagt die DIW-Ökonomin Franziska Schütze. "Schließlich waren über beide Jahre die Menschen aufgrund von Homeoffice, Lockdowns und Kurzarbeit mehr zu Hause." Dank Sanierungen seien Gebäude jedoch zunehmend energieeffizient.
Durch die Energiekrise aufgrund des Ukraine-Kriegs steige der Spardruck beim Heizen, so das DIW. Das Institut erwartet, dass dich die Gaspreise von fünf bis sechs Cent in diesem Jahr auf rund zwölf Cent pro Kilowattstunde erhöhen.
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