Endspurt zur Präsidentschaftswahl: Jetzt gauckt München

Am Donnerstagabend steigt am Stachus ein Bürgerfest für den Präsidentschafts-Kandidaten – die Grünen kleben Plakate für den Sieger der Herzen.
von  Abendzeitung
Mit einem Pop-Star-Poster für Joachim Gauck: Nikolaus Hoenning und Hanna Sammüller, die beiden Vorsitzenden der Grünen in München.
Mit einem Pop-Star-Poster für Joachim Gauck: Nikolaus Hoenning und Hanna Sammüller, die beiden Vorsitzenden der Grünen in München. © Ronald Zimmermann

Am Donnerstagabend steigt am Stachus ein Bürgerfest für den Präsidentschafts-Kandidaten – die Grünen kleben Plakate für den Sieger der Herzen.

MÜNCHEN Ganz Deutschland ist im Gauck-Fieber – die Begeisterungswelle für den rot-grünen Präsidentschaftskandidaten greift jetzt auf München über. Am heutigen Donnerstag findet auf dem Stachus ein „Bürgerfest für Demokratie“ statt. Von 18 bis 19.30 Uhr sollen sich dort bis zu 1000 Münchner treffen und ihre Sympathie für den Bürgerrechtler bekunden. Vermutlich hat er am 30. Juni gegen den Unionskandidaten Christian Wulff keine Chance – und das macht ihn schon jetzt zum Sieger der Herzen.

Marc Antoine Schaut ist einer von vier Veranstaltern der Gauck-Party am Stachus. Er war mal SPD-Mitglied und zählt auf den „Signalcharakter“ der Versammlung. „Vor einer Woche haben wir zu viert überlegt, dass wir was machen müssen“, sagt er. Auf der Website www.muenchen.demos-fuer-gauck.de posten sie den aktuellen Stand der Vorbereitung – der Pantomime Jean-Marie Albert Botteqin und der Musiker Chris Finnsome sollen heute am Stachus auftreten.

„Go for Gauck“ verheißt das Pop-Art-Plakat

Bundesweit soll es solche Partys für Joachim Gauck geben, symbolträchtig ist das Datum in München: Der 17. Juni war der Tag der deutschen Einheit, am 17. Juni gab es in der DDR einen großen Volksaufstand. Das passt zu Gauck, der sich als Bürgerrechtler und Stasi-Gegner einen Namen gemacht hat. Im Internet läuft eine Solidarisierungswelle für ihn: Bei Facebook hat er schon über 31.000 Unterstützer. Auf den Stachus haben die Online-Aktivisten auch Politiker eingeladen, etwa Markus Rinderspacher, Fraktionschef der Landtags-SPD.

Gaucks Gesicht lächelt seit gestern auch von der Außenseite des Stadtbüros der Münchner Grünen am Sendlinger Tor. Das schwarz-weiße Plakat mit der Aufschrift „Go for Gauck“ zeigt nur das Konterfei des Kandidaten. Er sieht wie ein Popstar aus, auf ein Parteilogo ist dabei bewusst verzichtet worden. Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, dass „Joachim Gauck ein Präsident für das ganze Volk ist, und nicht der Kandidat eines politischen Lagers“ – so erklärt es Nikolaus Hoenning, Vorsitzender des Grünen Stadtverbandes. „Gaucks Vita hat gezeigt: Er ist durch und durch Demokrat.“ Laut Hoenning hätte er das Potential, „die Gesellschaft zusammen zu führen“. rie/lj

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