Endlich mehr Sport: Wie es mit den guten Vorsätzen klappt

Dieses Jahr aber wirklich: Sport machen. Besser essen. Fitter werden. Ein paar Kilo verlieren. Den Körper straffen. Für 2013 wollen sich laut dem DAK-Gesundheitsbarometer 51 Prozent (mehr Sport) und 42 Prozent (gesündere Ernährung) der Deutschen den Klassiker der Vorsätze zu Herzen nehmen – aber warum fällt uns das so schwer?
Wie ernst diese Vorsätze sind, überliefert keine Studie. Denn den Willen braucht es schon. Vielleicht auch ein wenig Starthilfe: Und die bekommen Sie in unserer Serie „München wird fit“.
Denn wer sich mehr bewegen und besser essen will, der muss auch wissen, wie das geht. Und wie die Vorsätze trotz stressigem Alltag umsetzbar sind. „Meistens sind die Leute kurz voll motiviert – und dann werden sie faul“, sagt Elke Lindert. „Sie finden Ausreden – keine Zeit, die Kinder, die Arbeit.“ Aber es geht auch anders. Elke Lindert hat in ihren mehr als zehn Jahren als Personal Trainerin oft genug erlebt, wie Menschen zum Sport fanden und ihm treu geblieben sind. Und zwar mit Freude.
„Am Anfang des Jahres ambitioniert Vollgas zu geben, bringt nichts – wenn man sich zu sehr fordert, verliert man die Lust. Aber wenn man dran bleibt, ist das persönliche Fitnessprogramm irgendwann so automatisiert wie Zähneputzen“, sagt Lindert. „Da reichen drei Mal die Woche 30, 45 Minuten Programm, auch mal ein zehnminütiges Intervalltraining.“
In ihrer Harlachinger „FitnessLounge“ hilft Elke Lindert anderen beim Fitwerden – und für die AZ-Leser hat sie Übungen zusammengestellt, die sich ziemlich unkompliziert in den Alltag integrieren lassen. Die stellen wir Ihnen in den nächsten Tagen vor.
Zeit ist ein knappes Gut, und genau da scheitern viele Vorsätze. Zu müde vor der Arbeit, zu schlapp danach; die Kinder wollen versorgt werden und überhaupt. Dabei muss niemand gleich einen Halbmarathon laufen, um fit zu werden.
„Dass man Ausdauersport sehr lange auf einer niedrigen Herzfrequenz treiben soll, ist von der Wissenschaft überholt“, sagt die Personal Trainerin. „Viele setzen sich zum Beispiel im Fitnessstudio stundenlang mit einer Zeitschrift aufs Radl, lesen und treten ein bisserl vor sich hin und wundern sich dann, dass es nichts hilft. Man sollte aber immer versuchen, an seine Grenzen zu gehen. Wer sich schnell bewegt, verbrennt viele Kalorien.“
Elke Lindert empfiehlt, Termine zu machen, um sich den Start in ein sportlicheres Leben zu erleichtern. Das können Kurse im Fitnessstudio sein oder eine Verabredung mit Freunden – zum Laufen, Schwimmen, Radfahren. „Was man macht, ist egal, solange man es regelmäßig macht und Spaß daran hat“, sagt Lindert.
Denn wenn der Sport zum reinen Pflichtprogramm wird, ist die Motivation gleich hinüber. Squash zu spielen etwa ist einfach, lustig – und verbraucht viel Energie. Die Jahreszeit lädt zum Ski- und Schlittschuhfahren ein. Vielleicht lässt sich der Weg in die Arbeit mit dem Radl bewältigen, was der Kalorienbilanz wie dem Geldbeutel zuträglich ist. Und auch die kleinen Tricks wie Treppe statt Aufzug helfen.
Gerade Frauen fürchten aber, dass sie zu einem weiblichen Arnold Schwarzenegger mutieren, wenn sie Muskeltraining machen und sich zu sehr anstrengen. „Das ist aber Blödsinn“, sagt Lindert. „Den meisten fehlt allein schon die Veranlagung dazu.“
Stattdessen lassen mehr Muskeln den Körper definiert wirken und helfen, auch im Ruhezustand mehr Energie zu verbrennen. Wer seine guten Vorsätze geduldig durchhält und dabei auch darauf achtet, was er isst (siehe Interview auf der nächsten Seite), bemerkt nach vier bis sechs Wochen Fortschritte an sich, die zum Weitermachen motivieren.
Und das Weitermachen wird bald zur Selbstverständlichkeit. „Wenn man regelmäßig trainiert, fehlt einem der Sport, sobald man nicht dazu kommt“, sagt Elke Lindert Dann findet sich die Zeit ganz automatisch. Wie die zum Zähneputzen.