Ende eines Luxuslebens

MÜNCHEN / SAN JOSE - Seine Flucht führte den Giesinger Sven R. um die halbe Welt. Jetzt wurde der mutmaßliche Drogenhändler von Zielfahndern des LKA in Mittelamerika gefasst. Dort lebte er in Saus und Braus.
Der 38-Jährige wurde in Costa Rica nahe des Flughafens der Hauptstadt San Jose festgenommen. Sven R. soll nach Informationen des LKA in großem Stil mit Marihuana gehandelt haben. Auf die Schliche waren die Drogenfahnder dem Giesinger gekommen, als im vergangenen November drei seiner Kunden aufflogen. Die Polizei schnappte die Männer in Vorarlberg mit 3,3 Kilo Marihuana. Bei der Vernehmung gaben sie an, von Sven R. insgesamt 140 Kilo des Rauschgifts erhalten zu haben. Diese Menge sei „enorm“, sagte ein LKA-Sprecher. Insgesamt habe das LKA im vergangenen Jahr im Freistaat 453 Kilo Marihuana sichergestellt. Sven R. bekam Wind davon, dass ihm die Polizei im Nacken saß. Über Österreich und die Schweiz setzte er sich in die Dominikanische Republik und später nach Costa Rica ab.
Dort lebte er in Saus und Braus, wohnte in den teuersten Hotels und genoss das Leben in vollen Zügen. Nach Informationen der Zeitung „Nacion“ residierte er in einem Luxus-Appartement in Escazù, einem Prominentenvorort der Hauptstadt San Jose.
Seiner Familie bot er das volle Urlaubsprogramm
Doch der 38-Jährige wurde zunehmend leichtsinnig. Verwandte besuchten ihn in Costa Rica, was den Zielfahndern in München natürlich nicht entging. Der mutmaßliche Großdealer bot seiner Familie das volle Urlaubsprogramm: Er mietete einen Wagen, fuhr mit ihnen die Pazifikkküste ab, stieg mit ihnen in teuren Hotels ab. Was der Münchner nicht ahnte, die Fahnder saßen ihm im Nacken.
Schließlich wurde ihm der Boden in Costa Rica zu heiß. Er wollte sich nach Mexiko oder Argentinien absetzten. Auf der Fahrt zum Flughafen schlugen die Fahnder zu. Eine Spezialeinheit der Polizei von Costa Rica überwältigte den Verdächtigen. Die Staatsanwaltschaft München hat die Auslieferung beantragt. rah