Eltern getötet – Prozess hinter verschlossenen Türen

Er fürchtete, vergiftet zu werden: Ein psychisch kranker Mann soll zuerst seine Mutter und Jahre später auch den Vater getötet haben. Nun steht er vor Gericht – unter Ausschluss der Öffentlichkeit.
dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
In diesem Haus in Unterföhring passierten innerhalb von vier Jahren zwei tödliche Familiendramen
Gregor Feindt In diesem Haus in Unterföhring passierten innerhalb von vier Jahren zwei tödliche Familiendramen

München – Wegen Mordes an seinem Vater hat am Donnerstag vor dem Münchner Landgericht der Prozess gegen einen psychisch kranken Mann begonnen. Das Gericht schloss zum Schutz des Angeklagten die Öffentlichkeit aus. Nach Angaben seines Anwalts hat der 25-Jährige ein Geständnis abgelegt. Der an Schizophrenie leidende Beschuldigte soll seinen Vater im vergangenen November in einem Anfall wahnhafter Angst vor einer Vergiftung erstochen haben. Ziel des Verfahrens ist nach Gerichtsangaben, den Mann in einer psychiatrischen Anstalt unterzubringen. Der Prozess wird voraussichtlich bis zum 12. August dauern.

Viereinhalb Jahre vor dem Mord an seinem Vater hatte der angehende Automechaniker bereits seine Mutter aus dem gleichen Grund getötet. Im April 2006 erstach er sie in einem Anfall von Verfolgungswahn hinterrücks und wurde wegen Mordes in schuldunfähigem Zustand in einer geschlossenen Anstalt untergebracht.

Nachdem sich sein Zustand gebessert hatte, bekam er regelmäßig Ausgang und durfte schließlich im September 2010 in eine therapeutisch betreute Wohngemeinschaft umziehen. Warum dem Kranken bereits nach zwei Jahren Ausgang gewährt wurde, ist unklar.

Staatsanwältin Elisabeth Ehrl legt dem 25-Jährigen zur Last, am 16. November 2010 bei einem Besuch im Haus seines Vaters dem 57-Jährigen ein Küchenmesser zweimal in den Bauch gerammt zu haben. Er habe dem Vater auf dessen Flucht in ein benachbartes Gasthaus einen dritten Stich in den Rücken versetzt und in dem Lokal einen vierten, bevor sein älterer Bruder ihm das Messer aus der Hand schlagen konnte. Der lebensgefährlich verletzte Vater konnte durch eine Notoperation nicht gerettet werden, er starb tags darauf im Krankenhaus.

 

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.